Logbuch: August 1998 |
Katholikentag | Im Freimaurer-Tempel |
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Katholikentag: ein hoffnungsvoller Trieb aus gutem Boden
Etwa 25'000 Gläubige hatten sich zum Katholikentag versammelt. Ich war von der Bewegung "Wir sind Kirche" eingeladen worden, und voller Freude nahm ich an Vorträgen und Diskussionsrunden teil, zusammen mit zahlreichen jungen Leuten. Der Katholikentag war getragen von einem Geist der Freiheit und der Hoffnung. Die Kirche "von unten" erwacht wieder zum Leben. Die Christen übernehmen Verantwortung. Sie setzen die Forderungen ihres durch das Evangelium erleuchteten Gewissens in die Tat um. Die Gegenwart und Aktivität der Frauen ist etwas Wunderbares. Die Kirche von unten anerkennt sie voll und ganz. Welch ein Glück für mich, diesen Frühling der Kirche erleben zu können, wo so vieles möglich wird. |
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Im Freimaurer-Tempel
Der Saal ist voll besetzt, etwa 300 Personen sind da. Die Frauen sind ganz in Schwarz. Der Großmeister führt den Vorsitz, umgeben von seinem Rat. Das Protokoll wird wie immer streng eingehalten. Man kündigt mich an, empfängt mich und bittet mich, das Wort zu ergreifen. Die Stille der Zuhörer während meiner Rede könnte man fast als andächtig bezeichnen. Nach meinen Ausführungen über "Die Kirche und der Laizismus" werden mir Fragen gestellt, die es in sich haben:
"Es gibt wohl den Mut zum Gehen, gibt es aber nicht auch den Mut zum Bleiben? Ist die Kühnheit, die Kirche zu verlassen, verdienstvoller als die Kühnheit, in ihr zu bleiben?" "Die Erfahrung, die ich mit der Kirche gemacht habe, beschränkt sich keineswegs auf eine disziplinarische Maßnahme oder auf institutionelle Schwerfälligkeiten. Die Kirche hat mich zu den Quellen geführt, die mich leben lassen. Durch sie habe ich die Heiligen Schriften in mich aufgenommen, so wie sie sie empfangen hat. Ich habe die Evangelien so gehört, wie Augustinus sie im 4. Jahrhundert oder der heilige Franziskus im 13. Jahrhundert hören konnte. Die Christen in meiner Nähe sind für mich die Kirche. Die Kirche verlassen hieße, sie zu verlassen. Ich würde dies als Verrat empfinden."
In der protestantischen Kirche "Temple des Batignolles" - Ich gehe dort regelmäßig vorbei, um die dreissig Hungerstreikenden zu besuchen: Chinesen, Türken, zwei Maghrebiner und ein Franzose, der aus Solidarität mitmacht. Ich habe hier die Patenschaft für eine junge Chinesin übernommen, was ich sehr gern tat. Ihr Foto, das sie mir gab, trage ich immer auf mir. Sie wartet ungeduldig auf meinen Besuch, sie weiß, daß sie auf meine Solidarität zählen kann. Heute sind die Nachrichten schlecht, die Leute sind niedergeschlagen.
Der Premierminister weigert sich, denjenigen "Papierlosen" den
regulären Status zuzuerkennen, die "einer Schwarzarbeit nachgehen,
die das Produkt eines kriminellen Netzwerks ist". Die Hungerstreikenden,
verblüfft über diese Verquickung, sind nichtsdestoweniger entschlossen
weiterzumachen. Ihr Kampf ist auch der unsrige. Wir sind mehr denn je bereit,
uns für ihre Zukunft einzusetzen. Jacques Gaillot |
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PS: Partenia in Zahlen, 1997
Im Monat, Anzahl Seiten vorgestellt im Internet: 175 Gesamtzahl - Homepages während eines Jahres, publziert in sieben Sprachen: 63'875 Geamtzahl von Internetbesuchern bei Partenia: 92'000 Zunahme von Besuchern innerhalb eines Jahres: 22'000 Besucher pro Monat bei Partenia im Internet: 7'660 E-mail an Bischof Jacques Gaillot: 2'300 E-mail an den Webmaster: 346 |
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Knospe, du trägst die Kraft zur
Blüte
Der Bischof und aller Aufgabe ist es, nachzudenken
über eine Kirche, die mehr denn je im Menschen tiefe Wurzeln schlagen
muß, um den Stürmen standzuhalten. |