Der elektronische Katechismus:Dezember 2001

  In der Bibel gelesen: 
  Ein Weg des Lebens Lukas 21,5-19  

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In der Bibel gelesen 
la bible 

In Gruppen werden die evangelischen Texte verjüngt und aktualisiert!


ein Weg des Lebens 
EIN WEG DES LEBENS
Lukas 21,5-19 

Die Evangeliumstexte der letzten Sonntage im Kirchenjahr sind durch eine beunruhigende Katastrophenstimmung geprägt. Dies ist am Ersten Adventssonntag nicht anders. Der Text im Lukas-Evangelium klingt eigentlich deprimierend. Zum Glück bringt das Wort "Leben" am Schluss noch einen Lichtstrahl in das finstere Szenario. Wie ein Zeichen dafür, dass das Leben das letzte Wort haben wird und nicht die Dunkelheit, und Dunkelheit gibt's zur Genüge in diesem Text, der eigentlich in Kurzfassung Jesu Leben und auch das unsere erzählt.

Einmal mehr öffnet Jesus seinen Jüngern die Augen für die trügerischen Sonnen, die Ambiguität der Tempel und der Geschenke der Gläubigen."Kein Stein wird auf dem andern bleiben, alles wird zerstört werden.".  alles wird zerstört...

Die echte Begegnung mit Gott beginnt bei der Entdeckung elementarer Wahrheiten: unser Gott braucht weder einen Tempel noch Opfergaben, und er ist nicht in einem heiligen Raum eingesperrt, fern von der Welt. An einer andern Stelle sagt Jesus: "Reißt diesen Tempel nieder und ich werde ihn in drei Tagen wieder aufbauen." Er spricht natürlich von seinem Körper, aber als Glieder seines Leibes sind wir zur gleichen Erfahrung berufen. Da sind Tempel, die wir, bevor wir sterben, zerstören oder verlassen sollen.

Unsere heidnische Auffassung des Göttlichen ändern, aufmerksam werden für den nahen Gott, dessen Liebe uns erreicht, wo wir auch sein mögen. Diese spirituelle Intuition ist nicht allein die Frucht unserer Überlegungen, sie ist eine Offenbarung des Geistes, den uns der auferstandene Christus schenkt: "Ich werde wieder aufbauen ...". Uns wird bewusst, dass wir lebendige Steine sind, jeder an seinem Platz in einem neuen Gebäude mitten unter den Menschen.

Dieses Haus enthebt uns nicht unserer irdischen Nöte, es ist kein Blitzableiter gegen die Schwierigkeiten unserer Existenz. Beim Lesen dieser Bibelstelle des Evangelisten Lukas kommt man sich vor wie bei der Ausstrahlung der Tagesschau im Fernsehen. Da kommt alles drin vor: die erleuchteten Gurus, die Kriege, die Erdbeben, die Epidemien, die Inquisitoren und Talibans, unteren Gewalttätigkeiten Unschuldige leiden müssen ...

In dieser Situation gibt uns Jesus zwei Anweisungen: "Seid auf der Hut und lasst euch nicht täuschen" und "Erschreckt nicht …macht euch keine Gedanken darüber, wie ihr euch zu verteidigen habt ... nicht ein Haar von eurem Kopf wird verloren gehen.". In zwei Worten gesagt: Vorsicht und Vertrauen. Dieser Weg beinhaltet eine gewisse Gelassenheit auch dann, wenn vieles einstürzt: Es ist vielleicht das Ende einer Welt, aber nicht das Ende der Welt. Es gibt Menschen, die nur das sehen, was verschwindet oder ins Wanken gerät. Aber man kann auch all das sehen, was heute aufgebaut wird, was erneuert und neu geschaffen wird.

Reich Gottes  Der Aufbau des Reiches Gottes schreitet fort, Jesus vertraut es uns an, dank uns soll es wachsen. 

Gott setzt sein Vertrauen ins uns - aber wir, vertrauen wir ihm? Wie steht es mit unserem Glauben? "Haltet durch, dann werdet ihr das wahre Leben gewinnen."