Schluss mit den Anti-Personen-Minen
Ist der Traum erlaubt, daß eines Tages alle Kinder der Welt sich in
totaler Sicherheit auf der Erde bewegen können? Bis dahin ist es noch
ein weiter Weg. Heute ist es so, daß alle zwanzig Minuten irgendwo
in der Welt ein Mensch Opfer der Anti-Personen-Minen wird. Bei jedem dritten
Opfer wird eine Amputation nötig. Eine niederschmetternde Tatsache!
Nach Beendigung der Kriegshandlungen töten die Minen weiter; ein
glückliches Leben wird damit verunmöglicht. Die Zahl der in 64
Ländern (besonders in Afrika) verstreuten und explosionsbereiten Anti-Personen-Minen
wird auf 110 Millionen geschätzt.
Die Öffentlichkeit beginnt, sich gegen diesen Skandal aufzulehnen.
Die internationale Gemeinschaft reagiert. 89 Länder haben vor kurzem
in Oslo den Entwurf für ein Abkommen unterschrieben, das die Anti-Personen-Minen
verbieten soll. Das ist ein Fortschritt, ein Sieg. Aber die Vereinigten
Staaten verweigern ihre Unterschrift: Sie folgen dem Beispiel von Peking,
Moskau, New-Delhi...
Aufgefordert vor allem durch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes
und durch Prinzessin Diana, sollten sich alle dafür einsetzen, daß
die Produktion, die Verwendung und die Lagerung der Anti-Personen-Minen
durch ein Abkommen verboten werden. Ohne Ausnahme.
Ein Unglück kommt selten allein: Ich nehme bestürzt zur Kenntnis,
daß in der definitiven Version des Römischen Katechismus die
Todesstrafe beibehalten wird.
Die 3046 zum Tode Verurteilten, die in den USA auf ihre Hinrichtung warten,
werden von der katholischen Kirche ihrem traurigen Schicksal überlassen.
Eine Genugtuung für die politischen Machthaber!
Wie schwer ist es doch, dem Leben zu dienen und es zu achten!
Jacques Gaillot
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