Brief von Jacques Gaillot
vom 1. Oktober 1997


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Schluss mit den Anti-Personen-Minen


Ist der Traum erlaubt, daß eines Tages alle Kinder der Welt sich in totaler Sicherheit auf der Erde bewegen können? Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Heute ist es so, daß alle zwanzig Minuten irgendwo in der Welt ein Mensch Opfer der Anti-Personen-Minen wird. Bei jedem dritten Opfer wird eine Amputation nötig. Eine niederschmetternde Tatsache!

Nach Beendigung der Kriegshandlungen töten die Minen weiter; ein glückliches Leben wird damit verunmöglicht. Die Zahl der in 64 Ländern (besonders in Afrika) verstreuten und explosionsbereiten Anti-Personen-Minen wird auf 110 Millionen geschätzt.

Die Öffentlichkeit beginnt, sich gegen diesen Skandal aufzulehnen. Die internationale Gemeinschaft reagiert. 89 Länder haben vor kurzem in Oslo den Entwurf für ein Abkommen unterschrieben, das die Anti-Personen-Minen verbieten soll. Das ist ein Fortschritt, ein Sieg. Aber die Vereinigten Staaten verweigern ihre Unterschrift: Sie folgen dem Beispiel von Peking, Moskau, New-Delhi...

Aufgefordert vor allem durch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und durch Prinzessin Diana, sollten sich alle dafür einsetzen, daß die Produktion, die Verwendung und die Lagerung der Anti-Personen-Minen durch ein Abkommen verboten werden. Ohne Ausnahme.

Ein Unglück kommt selten allein: Ich nehme bestürzt zur Kenntnis, daß in der definitiven Version des Römischen Katechismus die Todesstrafe beibehalten wird.

Die 3046 zum Tode Verurteilten, die in den USA auf ihre Hinrichtung warten, werden von der katholischen Kirche ihrem traurigen Schicksal überlassen. Eine Genugtuung für die politischen Machthaber!

Wie schwer ist es doch, dem Leben zu dienen und es zu achten!






Jacques Gaillot








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