Brief von Jacques Gaillot
vom 1. Juli 1997


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Für ein soziales Europa


Die europäische Begegnung in Amsterdam hat es verstanden die Bürger zu mobilisieren. Ein seltenes Phänomen!

Die europäischen Märsche gegen die Arbeitslosigkeit und den Ausschluss führten vereint in Richtung Amsterdam, mit viel Entschlossenheit und in festlicher Stimmung.

Dem Aufruf der vereinigten europäischen Gewerkschaften sind 70'000 Personen gefolgt und haben in Paris für die Verteidigung der Arbeitsplätze in Europa demonstriert. Am Ende des Marsches, unüberhörbar: die Ausländer ohne Aufenthaltsbewilligungen.

Von allen Seiten her entstanden Vernetzungen zwischen Arbeitslosen, Landwirten, Gewerkschaften, Studenten, Vereinigungen. Eine soziale Mobilisierung in Europa wird sichtbar.

Der Bau des europäischen Hauses hängt nicht einfach nur von Brüssel und von den verantwortlichen Politikern ab. Volk und Bürger wollen mitreden und stehen vereint für ihre Reichte ein, Wie sollte man sich darüber nicht freuen!

Die Bürger wollen nicht mehr einem für sie fabrizierten Europa angehören. Sie erwarten nicht mehr alles von oben. Sie sagen nein zu einem Europa der Finanzmärkte, oder zu einer nur leistungssteigernden Wirtschaft, wo der Mensch nicht viel gilt. Sie verweigern die Fatalität der wirtschaftlichen Logik und halten es für inakzeptabel, dass mit immer weniger Arbeitskräften mehr produziert wird. Dass immer mehr Reichtum angehäuft wird, auf Kosten sozial Schwachen. Sie fordern ein soziales Europa. Und man beginnt, auf Ihre Stimmen zu hören.

Die Regierungen sind unter Druck geraten. Sie können die Stimmung der sozialen Mobilisation, welche sich grenzüberschreitend organisiert hat, nicht mehr ignorieren.

Das ist eine gute Nachricht für Europa.



Jacques Gaillot








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