Für ein soziales Europa
Die europäische Begegnung in Amsterdam hat es verstanden die Bürger
zu mobilisieren. Ein seltenes Phänomen!
Die europäischen Märsche gegen die Arbeitslosigkeit und den
Ausschluss führten vereint in Richtung Amsterdam, mit viel Entschlossenheit
und in festlicher Stimmung.
Dem Aufruf der vereinigten europäischen Gewerkschaften sind 70'000
Personen gefolgt und haben in Paris für die Verteidigung der Arbeitsplätze
in Europa demonstriert. Am Ende des Marsches, unüberhörbar: die
Ausländer ohne Aufenthaltsbewilligungen.
Von allen Seiten her entstanden Vernetzungen zwischen Arbeitslosen, Landwirten,
Gewerkschaften, Studenten, Vereinigungen. Eine soziale Mobilisierung in
Europa wird sichtbar.
Der Bau des europäischen Hauses hängt nicht einfach nur von
Brüssel und von den verantwortlichen Politikern ab. Volk und Bürger
wollen mitreden und stehen vereint für ihre Reichte ein, Wie sollte
man sich darüber nicht freuen!
Die Bürger wollen nicht mehr einem für sie fabrizierten Europa
angehören. Sie erwarten nicht mehr alles von oben. Sie sagen nein zu
einem Europa der Finanzmärkte, oder zu einer nur leistungssteigernden
Wirtschaft, wo der Mensch nicht viel gilt. Sie verweigern die Fatalität
der wirtschaftlichen Logik und halten es für inakzeptabel, dass mit
immer weniger Arbeitskräften mehr produziert wird. Dass immer mehr
Reichtum angehäuft wird, auf Kosten sozial Schwachen. Sie fordern ein
soziales Europa. Und man beginnt, auf Ihre Stimmen zu hören.
Die Regierungen sind unter Druck geraten. Sie können die Stimmung
der sozialen Mobilisation, welche sich grenzüberschreitend organisiert
hat, nicht mehr ignorieren.
Das ist eine gute Nachricht für Europa.
Jacques Gaillot |