Logbuch: August 2001 

  Empfang bei einem Ehepaar  Begegnung mit Abbé Pierre 
  Ausgewiesene Familien  Georges Vimard ist zurück 
  Geschichte von Partenia und Biographie von Bischof Jacques Gaillot
  Archiv  Partenia auf CD-Rom 
 
 

PARTENIA

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Empfang bei einem Ehepaar

Eines Abends war ich bei Monique und Denis eingeladen, ein Ehepaar, das ich nicht kannte. Ein junger kroatischer Ordensmann begleitete mich; er war im Begriff, mit einem Missionsauftrag nach Madagaskar auszureisen.

Madagaskar  "Madagaskar" war auch der eigentliche Grund dieser Begegnung. Das Paar ist nämlich begeistert von diesem Land. 

Als ich sie fragte, woher ihre Begeisterung rühre, antworteten sie mir ohne zu überlegen:
"die Leute". 

Dorf in Madagaskar 

Es war eine alte, wunderschön eingerichtete Wohnung, innen mit einem Garten und einem gewölbten Keller im Untergeschoss. Als mich ein kanadisches Fernsehteam zweimal vormittags interviewen wollte und einen geeigneten Raum dafür suchte, dachte ich plötzlich an diesen Ort und stellte die Frage, die niemand erwartete. Als die Überraschung nachgelassen hatte, antwortete Monique: "Ich werde in den Ferien sein!". Denis, noch unentschlossen, sprach ein weises Wort: "Morgen geben wir Ihnen die Antwort." Und die fiel positiv aus. Das Fernsehteam nahm die Räume in Beschlag und verstreute überall sein Material. Denis half bei der Installation. Nach einem kurzen "Fernsehauftritt" sagte er uns: "Ich fahre zu meiner Frau in die Ferien. Ich überlasse euch das Haus." Und er reichte dem Kameramann den Schlüsselbund mit den üblichen Empfehlungen.

Die Kanadier konnten es kaum fassen. Ein unbekanntes französisches Ehepaar stellte ihnen die Wohnung zur Verfügung! Das war für sie etwas sehr Außergewöhnliches!

     

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Abbé Pierre  Begegnung mit dem Abbé Pierre 

Das kanadische Fernsehteam wollte uns unbedingt beide zusammen interviewen. Das fand bei den Spiritanern statt, an der Rue Lhomond in Paris. Ich freue mich über jedes Zusammentreffen mit dem Abbé. Trotz seinen 89 Jahren hat er stets seinen wachen Blick und ein präzises Erinnerungsvermögen.  Fernsehinterview 

Das Interview dauerte etwa eine Stunde. Ein Bericht über eine vor kurzem gemachte Erfahrung bewegte mich sehr. Der Abbé Pierre erzählte: "Ich war in Madagaskar, kurz nachdem der Hurrikan das Land verwüstet hatte. In Tananarivo sah ich ein Elend, wie ich es in meinem Leben noch nie gesehen hatte! Es war schrecklich. Fast hätte ich Gott gelästert. Ich war wütend auf Gott. Wieso ließ er so eine Misere zu? Ich habe den Glauben nicht verloren, aber nach dieser Tragödie fühle ich die Verpflichtung, ihn auf andere Art zu leben."

Ein bewegendes Zeugnis, das Zeugnis eines Menschen, dem das Leben noch Impulse gibt und der immer weiter vorwärts geht.

   

 

     
   

Stop mit Ausschaffung  Ausgewiesene Familien 

70 obdachlose Familien wurden auf Befehl des Bürgermeisters von Paris vom Place des Vosges vertrieben, um einer Lavendelausstellung Platz zu machen! Seitdem wurden diese Familien jeden Tag von jedem Ort verjagt, an dem sie sich niedergelassen hatten. Es fanden Begegnungen statt mit den Stadtbehörden, mit dem Wohnungsminister, der Präfektur, aber das Problem der Unterkunft blieb bestehen.

Um der Irrfahrt dieser Familien ein Ende zu setzen, beschlossen wir, ein leer stehendes Gebäude in Beschlag zu nehmen.

Wohnsiedlung  An einem Sonntag besetzten wir mit der Organisation Droit au Logement (Recht auf Wohnung) ein Gebäude der Fürsorge. 

Ein prächtiges Gebäude aus dem XVII. Jahrhundert, das damals gebaut worden war, um den Armen ein Dach über dem Kopf zu geben! Wir verharrten stundenlang im Innenhof und sahen an den seit Monaten leeren Etagen hinauf.

Als der Direktor der öffentlichen Fürsorge auftauchte, baten wir ihn, die Stockwerke zu öffnen, um diesen Familien eine provisorische Unterkunft zu geben. Der Direktor lehnte dies ab, denn: "das Gebäude muss respektiert werden" ... Und er gab den Polizeikräften das Zeichen, uns einzukreisen.

Ich war in Begleitung der Professoren Jacquard und Schwartzenberg. Einmal mehr wurden wir weggewiesen, und die Familien nahmen ihre Irrfahrt durch die Straßen von Paris wieder auf!

   

 

     
   
Georges Vimard ist zurück
 
Welch eine Freude, den ersten "Fidei donum"-Priester zu empfangen, der für sechs Jahre nach Palästina gereist war. Georges hat auf der Partenia-Homepage verschiedentlich über seine Erfahrungen bei den Palästinensern von Gaza berichtet. Er hat dafür gesorgt, dass wir die Schreie der Revolte der jungen Palästinenser gehört haben, Schreie, die nun zu seinem Leben gehören.
 
Ich höre Georges zu, dessen Herz noch ganz erfüllt ist von seinen Erlebnissen in Gaza.
 
Betlehem  Ich empfange nicht nur einen Freund, sondern vor allem einen Mann, der eine missionarische Erfahrung mitzuteilen hat. Die Erfahrung der Kirche in Palästina. Diese Erfahrung wird unsere hiesige Kirche bereichern und befruchten.  
 
Dieser Austausch von Kirche zu Kirche wird die Dynamik des Evangeliums aufzeigen. Wie sollte man sich nicht darüber freuen, wenn man an all diejenigen denkt, die daraus Nutzen ziehen werden!  Dynamik