Brief von Jacques Gaillot vom 1. November 2003

 
Ein unbeugsames und vergessenes Volk: die Tschetschenen
 

PARTENIA

Briefe

Logbuch

Bibel

RŸckblick

Geschichte

Archive

Info

Buchecke

Link

send email

 

Ein unbeugsames und vergessenes Volk: die Tschetschenen
 
Seit nunmehr vier Jahren führt die russische Armee einen schmutzigen Krieg gegen das tschetschenische Volk.
 
Grozny Eine fast 100'000 Mann starke Armee versucht mit allen Mitteln, ein kleines Volk von einer Million zum Schweigen zu bringen und zu unterwerfen. Im Jahr 2002 wurde die Hauptstadt Grozny vollständig zerstört. 
 
Tschetschenische Flüchtlinge versuchen in Inguschetien in Zeltlagern zu überleben. Der Anführer der Freiheitskämpfer, Aslan Maschadow, wirkt im Untergrund. Regelmäßig geraten russische Soldaten und Kräfte der Separatisten aneinander.

In Moskau wird laufend verkündet, der Krieg sei bald zu Ende, aber er ist nie zu Ende. Die Attentate beweisen es. Der Widerstand des Volkes ist heroisch, vor allem auch derjenige der so genannten "schwarzen Witwen".  veuves noires
 
Die Präsidentschaftswahlen vom 5. Oktober waren eine Farce. Niemand nahm die gefälschten Resultate für bare Münze. Dieser Gewaltakt von Moskau mit dem von ihm aufgezwungenen offiziellen Kandidaten wird niemanden davon überzeugen können, dass die Waffen bald schweigen werden und dass es Frieden gibt.
 
silence publique Noch viel schlimmer aber ist das Schweigen der Öffentlichkeit, der internationalen Instanzen und der politischen Verantwortungsträger. Vergessen... Wenn Staats- oder Regierungschefs Präsident Putin treffen, wagt es keiner, etwas gegen den Krieg zu sagen, unter dem das tschetschenische Volk so sehr leidet. Sie machen ihm schöne Augen, denn sie brauchen ihn, um einen Vertrag oder diplomatische Unterstützung zu erhalten. 
 
Einmal mehr ziehen die Menschenrechte gegenüber den finanziellen Interessen den Kürzeren. In feierlichen Reden wird der Friede beschworen, aber in der Praxis wird ein gefährdetes Volk allein gelassen. Das ist inakzeptabel.