Brief von Jacques Gaillot vom 1. März 2002

 
Porto Alegre - ein Hoffnungssymbol
 

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Porto Alegre - ein Hoffnungssymbol
 
Porto Alegre  Das soziale Weltforum in Porto Alegre war ein Ereignis, das neue Wege eröffnet hat. Es hat nicht nur die Vitalität der Oppositionsbewegungen gegen die liberale Globalisierung aufgezeigt und ihre Fähigkeit, die Marktwirtschaft zu kritisieren, sondern auch die Notwendigkeit, sich zu organisieren und eine mögliche Alternative zu entwickeln. 

Wir sind uns heute bewusst, dass eine Marktwirtschaft ohne jeden Zwang und ohne Grenzen für die Menschen verheerende Auswirkungen hat. Der liberale Kapitalismus ist pervers. Das menschliche Wesen hat darin so wenig Platz! Natur, Leben, Menschenrechte, Freiheit, Liebe, Kultur, Gesundheit können nicht als Ware gehandelt werden. Viele ertragen es nicht mehr, in einer Welt zu leben, die man im Begriffe ist für sie zu fabrizieren. Es ist unerträglich, dass die neuen Herren der Welt der gesamten Bevölkerung des Planeten ihre Entscheidungen aufzwingen können.
 
Wie sollte man akzeptieren können, dass die Hälfte dieser Bevölkerung (drei Milliarden Individuen) mit weniger als 2 Dollar täglich auskommen muss! Trotz dem Anwachsen der Reichtümer nimmt die Armut nicht ab. Die Gräben werden immer tiefer. Dieser Bruch, diese Schande, wirklich eine Wunde im Herzen der Menschheit, wird immer größer.

Das Forum von Porto Alegre forderte die Entschuldung der Dritten Welt, die Besteuerung der Finanztransaktionen, das Verbot der Steuerparadiese sowie eine Erneuerung des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Welthandelsorganisation.
Vor allem wurde dort die Stimme der Länder des Südens hörbar gemacht, die zur sozialen Gerechtigkeit aufgerufen haben.

Porto Alegre ist ein Symbol der Hoffnung, dass die Welt wieder verzaubert wird, dass sie zu einer Welt wird, die auf anderen Werten beruht als denjenigen des Geldes und des Kapitals.  symbol d'espoir
 
Es hat einen großartigen Wunsch vieler Frauen und Männer, vor allem der Jungen, zum Ausdruck gebracht, das Bestreben, sich "die Zukunft wieder zu eigen zu machen", wie man so schön geschrieben hat.