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Vor sieben Jahren
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- Vor sieben Jahren, am 13. Januar
1995, wurde Jacques Gaillot, seit 1982 Bischof von Evreux, vom
Vatikan abgesetzt; er sollte sich fortan mit dem "Titel"
des Bischofs von Partenia begnügen, einem nordafrikanischen
Bistum, das seit dem 6. Jahrhundert verschwunden ist. Dieses
ungewöhnliche Ereignis warf in der Öffentlichkeit -
sowohl in Frankreich als auch im Ausland - große Wellen.
Bei allen Reaktionen überwog die Entrüstung, denn für
Glaubende und Ungläubige war die von Rom getroffene Maßnahme
zutiefst ungerecht: nicht nur weil Jacques Gaillot in Evreux
ein besonders aktiver und klarsichtiger Oberhirte gewesen war,
sondern weil die Botschaft, die er durch seine Worte, sein Zeugnis
und seine Schriften vermittelte, sich ganz deckte mit der Botschaft
des Evangeliums, die sich vor allem an die Armen richtet, an
die Bedürftigen, die Fremden, die Kranken, die "Sünder".
Die allgemeine Empörung äußerte sich auf verschiedene
Arten: durch spontane Demonstrationen in Evreux und vor den meisten
Bischofspalais. Die Bistumsleiter wurden energisch aufgefordert,
den Leuten zu erklären, was in der Kirche schief gelaufen
war - die Absetzung des Bischofs von Evreux wies ja darauf hin
- und warum die Richtlinien des 2. Vatikanischen Konzils so zaghaft
angewendet wurden. Letzteres hatte doch im Gegensatz zur eher
zentralistischen und mit vertikalen Strukturen ausgestatteten
Institution den gemeinschaftlichen und kollegialen Charakter
der Kirche betont. Es bildeten sich spontan Gruppen und Vereinigungen,
die sich alle auf Partenia beriefen und entschlossen waren zu
verhindern, dass über den "Fall Gaillot" der Mantel
des Schweigens ausgebreitet werde. Vor allem die sehr zahlreichen
Zuschriften - an den Vatikan, an den Nuntius, an die Bischöfe,
an die Zeitungen, an Jacques Gaillot persönlich zeigen,
dass das, was im Januar 1995 geschehen ist, nicht einfach eine
Fußnote der Kirchengeschichte darstellt, die dem Vergessen
anheimfallen wird, sondern dass dieses Ereignis sich fortsetzt
und sieben Jahre später immer noch Fragen aufwirft, denen
sich die Verantwortlichen in der Kirche zu stellen haben. Deshalb
habe ich, mit dem Einverständnis meiner Freunde der Organisation
"Partenia 2000" von Paris, als Freund von Jacques Gaillot,
aber auch als Christ und Historiker, beschlossen, ein Buch mit
dem einfachen Titel "Jacques
Gaillot" zu veröffentlichen.
Es wird am 15. Februar 2002 im Verlag Desclée de Brouwer
in Paris erscheinen.
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