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In Washington fand eine wichtige Gipfelkonferenz über die atomare Sicherheit statt, an der auch Frankreichs Präsident teilnahm. Dieser bekräftigte im amerikanischen Fernsehen die Notwendigkeit einer Nuklearbewaffnung. Sie «garantiere die Sicherheit für sein Land». Wie reagieren Sie darauf?  
   
Dirty Bombs Während Präsident Obama die Initiative ergriffen hat, um langfristig alle Nuklearwaffen abzuschaffen, was auch von England, Russland und China befürwortet wird, besteht Präsident Sarkozy darauf, dass die Atomwaffen für die Sicherheit eines Staates unabdingbar sind. Dann gilt aber das, was für Frankreich gilt, auch für jeden andern Staat, auch für den Iran.
 
   
Ich bedaure, dass Frankreich sich diesem Abrüstungsprozess verschliesst. Man könnte sich auch anders verhalten und mit dem Verzicht auf die Modernisierung der Force de frappe (Schlagkraft), die sehr viel Geld kostet, ein Zeichen setzen. Aber die Franzosen wurden in Sachen Nuklearwaffen nie nach ihrer Meinung gefragt.  
   
Die Tragödie, welche die Polen vor kurzem heimgesucht hat, ist noch allen in frischer Erinnerung. Wie erklären Sie sich diesen Zusammenhalt des Volkes, das sich in unerwarteter Einigkeit um seinen toten Präsidenten schart?  
   
Erinnern wir uns daran, dass der polnische Präsident sich zu einer Gedenkfeier begeben wollte, wo der Opfer von Katyn gedacht werden sollte. In einem Wald nahe der russischen Ortschaft Katyn hatte Stalin im April 1940 Tausende von polnischen Offizieren hinrichten lassen.  
   
tragédie polonais Und nun ereignet sich 70 Jahre später fast am selben Ort erneut eine Tragödie: 95 Personen, die Elite des Landes, verlieren auf einen Schlag ihr Leben. Zwei furchtbare Ereignisse, die von nun an in der Geschichte Polens verknüpft bleiben werden.
 
   
Meiner Ansicht nach ist es nicht so sehr die Person des Präsidenten, die diesen Zusammenhalt erklärt, sondern vielmehr die Erinnerung an Katyn, die mit der polnischen Identität untrennbar verbunden ist.  
   
Bei der Einweihung der Ben-Gurion-Promenade in Paris, an der auch der israelische Staatspräsident teilnahm, waren sie unter den Demonstranten, die gegen diese Einweihung waren. Warum?  
   
Weil Ben Gurion in den Jahren 1948 und 1949 mehr als 700’000 Palästinenser vertreiben liess, Männer, Frauen, Kinder, nachdem er 10'000 hatte umbringen lassen. Er war dafür verantwortlich, dass mehr als 500 palästinensische Dörfer dem Erdboden gleichgemacht wurden. Welche Schande!  
   
Was Schimon Peres betrifft, für den der rote Teppich ausgerollt wurde, erinnere ich daran, dass er unter anderem die direkte Verantwortung für das Massaker an 100 Flüchtlingen im libanesischen Dorf Cana im Jahre 1996 trägt.  
   
Die Demonstranten haben eine Ende der Zusammenarbeit mit dem israelischen Terrorismus gefordert.
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