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Am Tag nach Weihnachten kam es ein paar Dutzend Kilometer von Betlehem entfernt zu massivem Waffeneinsatz… Wie sehen Sie sich als Christ in diesem Konflikt?  
   
un peuple démuni Dieser Konflikt beschäftigt mich über alle Maßen und meine Wut über diesen stumpfsinnigen Krieg, der unter der Bevölkerung von Gaza ein Blutbad nach dem andern anrichtet, nimmt kein Ende. Die israelische Armee, welche die raffiniertesten Waffen der Welt besitzt, greift ein Volk an, das überhaupt nichts hat.
Wie alle andern Christen feiere ich Weihnachten, das Fest des Friedens, und empfange das Kind von Betlehem als Friedensfürst. Aber was machen wir aus dem Frieden, der uns in die Hand gelegt wird? Wir sind dafür verantwortlich.
An Weihnachten sind die Kinder glücklich. Das Fest ist ohne sie gar nicht denkbar. Aber in Gaza ist es für sie die Hölle. Bis zum heutigen Tag wurden in Gaza 400 tote Kinder gezählt. Und wie viele andere sind verwundet und fürs Leben traumatisiert!
 
   
Wenn dieses Interview erscheint, wird Barack Obama ins Weiße Haus eingezogen sein. Was erwarten Sie von ihm?  
   
Barack Obama Ich setze große Hoffnungen auf ihn und laufe somit Gefahr, enttäuscht zu werden. Der neue Präsident kann nicht alles, aber er kann manches ermöglichen. Indem er endlich das Palästinenserproblem löst. Welch eine Aura für ihn!
Ich erwarte von Barack Obama, dass er entschlossen für die Umwelt eintritt, dass er gegen die Ungerechtigkeit kämpft, eine Welt ohne Nuklearwaffen will, die Todesstrafe abschafft, die Rechte der Minderheiten achtet, den Krieg in Afghanistan beendet…
 
   
Was bedeutet für Sie die Tatsache, dass jetzt ein Schwarzer im Oval Office sitzt?  
   
Es ist eine Tatsache von außerordentlicher Symbolkraft, und wir werden uns immer wieder damit zu konfrontieren haben. Von nun an werden überall in der Welt Farbige zu den höchsten Ämtern zugelassen werden können. Jetzt ist nichts mehr unmöglich. Kein Posten, keine Würde bleibt fortan nur der weißen Rasse vorbehalten, denn jetzt ist ein Schwarzer im Oval Office. Aber der Weg ist noch weit…
rien n'est plus impossible
 
   
Interview: Oliver Galzi