actualité
 
Wie haben Sie auf die Entscheidung Obamas, militärische Verstärkung nach Afghanistan zu senden, reagiert?  
   
prix Nobel de la Paix Ich habe gedacht, das ist keine gute Entscheidung. Der neue Friedensnobelpreisträger wurde zum Kriegspräsidenten. Obama ist ein grosses Risiko eingegangen.
 
   
Er bemühte sich, diesen Entschluss zu erklären, aber diese Erklärungen haben nicht überzeugt. Mehr Soldaten in Afghanistan, das wird keine Änderung herbeiführen. Es bestehen wenig Chancen, dass die Besatzer dem afghanischen Volk Demokratie und Freiheit bringen.  
   
Der Konflikt in der Westsahara schwelt seit 4 Jahren weiter und die Welt schaut weg. Eine mutige Frau, Aminattou Haidar, verteidigt die Sache der Sahrauis unter Einsatz ihres Lebens, sie ist auf den Kanarischen Inseln in den Hungerstreik getreten. Gibt es Hoffnung für die Sahrauis?  
   
Aminattou Haidar verkörpert den Sahraui-Widerstand gegen die marokkanische Regierung, genau so wie Rebiya Kadeer den Widerstand der Uyguren gegen die chinesische Staatsgewalt verkörpert, wie Aung San Suu Kyi den Widerstand der Burmesen gegen die Militärjunta verkörpert. Es kommt oft vor, dass eine solche Mutter Courage das Symbol ist für den Kampf ihres Volkes. Trotz Versprechen haben die Sahrauis nicht die Möglichkeit, durch ein Referendum über ihr Schicksal zu bestimmen. Marokko will von einem Selbstbestimmungsrecht des sahrauischen Volkes nichts wissen. Frankreich steht ganz auf der Seite Marokkos.  
   
Aminattou Haidar ist bereit, bis zu ihrem Tode weiterzuhungern: «Ich werde heimkehren – lebendig oder tot.» Die Europäische Union hat reagiert, hat Marokko gewarnt. In Spanien ist die Unterstützung für die Westsahara bedeutend, es wird ein freies Land Westsahara gefordert. Aminattou ist eine letzte Hoffnung. Sie wird ihren Weg weitergehen bis zum Ende. Aminattou Haidar
 
   
Die Minarettablehnung der Schweizer hat in Europa ein grosses Echo ausgelöst, das Misstrauen gegenüber der muslimischen Welt wurde geschürt. Haben die Leute zu Recht Angst vor dem Islam?  
   
religions Seit dem 11. September 2001 ist das Misstrauen der Europäer gegenüber den Moslems gestiegen. In Frankreich gab es die Kopftuch-Affäre, dann das Problem mit der Burka. Es gibt Diskriminierungen in der Schule, bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Und heute geht es um die Minarette. Die muslimische Welt wird bedrängt, gedemütigt. Wir wohnen im selben Haus, aber wir sprechen nicht dieselbe Sprache.
 
   
Ich verstehe schon, dass es für sie erniedrigend ist. Wir sollten ihnen entgegen gehen, mit Respekt versuchen, sie kennen und schätzen zu lernen, und mit ihnen Bande der Freundschaft knüpfen. Legen wir doch unsere Angst und unsere Vorurteile ab. Es ist eine Chance für uns, dass die Moslems im europäischen Haus wohnen.