Fragen der Zeit
 
Der Sommer ist zu Ende. Auf der ganzen Welt hat der Klimawandel die Schlagzeilen beherrscht. Überschwemmungen in Asien, Gluthitze und Feuersbrünste in Südeuropa, Kälte im nördlichen Teil Europas, heftige Wirbelstürme in Amerika… Denken Sie, dass «die Götter auf den Kopf gefallen» sind, wie der Filmtitel sagt?
 
   
incendie Man kann sagen, dass sich uns die Klimastörung sozusagen aufgedrängt hat. Apokalyptische Bilder gehen um die Welt. Es geht nicht darum, über das Schicksal der Menschheit und des Planeten Erde zu jammern, sondern darum, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst werden und angesichts der Gefahren, die uns drohen, unser Verhalten ändern. Wir sind alle betroffen. Der Vorteil dieser Klimasprünge im Sommer ist, dass wir gewarnt worden sind und dass uns die Dringlichkeit der zu erfolgenden Veränderungen vor Augen geführt wurde. Umso besser! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Bevor es zu spät ist!
 
   
Es wird viel von der «nachhaltigen Entwicklung» gesprochen, in Bezug auf alles Mögliche. Ist dieses Konzept für Sie wichtig? Und was soll seine Bedeutung sein?
 
   
Ich finde die Definition gut, die im Jahre 1987 durch die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung gegeben wurde. Sie ist nach wie vor maßgebend: «Eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können».
Das bedeutet, dass Produktion und Konsum umweltfreundlich sein und den Bewohnern der Erde die Befriedigung ihrer Bedürfnisse erlauben sollen.
Auch hier gilt: Nachhaltige Entwicklung erfordert eine Änderung unseres Verhaltens.
environnement
 
   
Glauben Sie an die Apokalypse, die geheime Offenbarung des heiligen Johannes?  
   
Es gefällt mir, dass die Bibel mit der Apokalypse des heiligen Johannes endet. Ein Buch, das auf die Zukunft hin offen ist. Nichts ist abgeschlossen oder verschlossen.
Das erste Buch der Bibel begann in einem Garten. Das der Apokalypse endet mit der Stadt: das zukünftige Jerusalem.
 
   
Ich glaube nicht an die Apokalypse als Vorhersage des baldigen Endes der Welt, also dass die heutige beunruhigende Situation als Beginn der großen End-Tragödie des Planeten interpretiert werden soll.
Ich glaube hingegen, dass Johannes uns in der Apokalypse versichert, der auferstandene Christus werde über das Böse siegen, das uns zu verschlingen droht. Wir können Christus vertrauen, er ist durch die Prüfung gegangen. Das letzte Wort weist nicht auf das Übel, sondern auf die Liebe hin.
jardin
 
   
Interview: Olivier Galzi  
   
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