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- Drei Fragen an Jacques
Gaillot
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- Am 25. Juli haben sich militante
Gegner der gentechnisch veränderten Kulturen in der Haute-Garonne
zusammengefunden, um Genmais auf offenem Feld zu vernichten.
Du hast auch schon an einer derartigen Aktion teilgenommen. Kannst
du diesen gewaltlosen Einsatz erklären?
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- Ich bin zweimal aufgefordert worden,
an solchen Aktionen teilzunehmen, wo gentechnisch veränderter
Raps oder Mais auf offenem Feld herausgerissen wird. Das wird
in größter Heimlichkeit vorbereitet und wirkt dann
wie ein Faustschlag auf den Tisch. Wir waren nicht zahlreich:
ein paar Filmemacher, Schriftsteller, Politiker oder Gewerkschafter
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Wir wollten mit einer symbolischen Aktion
die Öffentlichkeit auf die Gefahren der GVO für die
Umwelt und die Gesundheit aufmerksam machen und eine Diskussion
in Gang setzen.
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- Die Aktion vom 25. Juli wurde öffentlich
vorbereitet und alle waren eingeladen.
- (GVO: Freisetzung von gentechnisch
veränderten Organismen)
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- Einige Studien verteidigen die
GVO. Es heißt, sie wären eine Hilfe für die Entwicklungsländer.
Wie denkst du darüber?
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Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall.
Mächtige Firmen wie der amerikanische Konzern Mosanto versuchen
überall, den Leuten ihre Produkte aufzuzwingen und das Saat-Monopol
zu behalten. Das wäre eine zusätzliche Abhängigkeit
für die Entwicklungsländer. |
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- Wie erklärst du dir den
Umstand, dass so wenig über die GVO diskutiert wird und
dass man zu Mitteln des zivilen Ungehorsams greifen muss?
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- Es ist wie bei der Atomkraft: Die
Debatte findet unter den Befürwortern statt. Der Druck der
Lobbys ist so stark, dass die Bürger auf die Entscheide
keinen Einfluss haben. Zu Mitteln des zivilen Ungehorsams greifen
bedeutet, dass man das Risiko eingeht, das darin besteht, das
Allgemeinwohl über die privaten Interessen der Konzerne
zu setzen.
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- (Interview: Olivier Robert)
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