Brief von Jacques Gaillot vom 1. September 1999

"Wir rufen um Hilfe für Afrika"

Neues Buch: Virtuelle Kirche

 

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"Wir rufen um Hilfe für Afrika"

Im ruhigen Ferienmonat August wurde die Öffentlichkeit durch zwei Guineer aufgeschreckt, die in Brüssel im Fahrwerk einer Sabena-Maschine tot aufgefunden wurden ­ erfroren. Eine aufwühlende Nachricht.

Sie hießen Yaguine Koita und Fodé Tounkara. Sie waren 14 bzw .15 Jahre alt und trugen einen Brief auf sich, der an die Verantwortlichen in Europa gerichtet war, ein Brief, der viele im Innersten berührt hat.

"Wir rufen Euch zu Hilfe in Afrika ... Helft uns,wir leiden unsäglich in Afrika ... Wir brauchen Euch, um gegen die Armut zu kämpfen und um dem Krieg ein Ende zu setzen ..."

Diese beiden Jugendlichen haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt, damit ihr Schrei gehört wird und wir das Elend ihres Landes, eines der ärmsten der Welt, sehen können.

Unter größter Geheimhaltung waren sie von Konakry zu ihrem unglaublichen Abenteuer aufgebrochen: ihre Botschaft, die zur Solidarität aufruft, bis nach Europa zu bringen. Das Echo auf diese Aktion war ungeheuer, zuerst in Europa, wo sich die politisch Verantwortlichen direkt angesprochen fühlten, dann auch in Guinea, wo ihre Bestattungsfeier nationale Ausmaße annahm. Zahllose Menschen strömten herbei, vor allem junge. Yaguine und Fodé sind zu ihrem Symbol geworden.

Unser Europa zieht sich ins Schneckenhaus zurück, die Hauptsorge gilt dem eigenen Wohlstand, es wird eine Politik der Grenzschließungen praktiziert. Afrika, der so oft ausgebeutete Kontinent, wird allein gelassen.

Danke, Yaguine und Fodé: Dank euch ist uns das große Leiden der afrikanischen Länder bewußt geworden sowie unsere Gleichgültigkeit ihrem Schicksal gegenüber. Ja, es ist dringend nötig, mit diesem Kontinent eine neue Form der Kooperation zu starten.
Wenn dies gelingt, dann war der Tod der beiden jungen Guineer nicht unnütz.
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Bischof Jacques Gaillot
VIRTUELLE KIRCHE
KIRCHE DES JAHRES 2000
Ein Bischof
im Reich des Internet
 

Die brutale Absetzung von Jacques Gaillot als Bischof von Evreux im Januar 1995 hatte die etwas surreale Ernennung zum Oberhirten von Partenia zur Folge, einem Bistum in Algerien, das seit Jahrhunderten nicht mehr existiert. So wurde er auch eine Art virtueller Bischof, dessen potentielle Diözesen über den ganzen Planeten zerstreut sind... Ein Jahr später beschloß er, die Institution beim Wort zu nehmen, und schuf eine Webseite, um mit Gesprächspartnern auf der ganzen Welt kommunizieren zu können. Der Erfolg trat augenblicklich ein: Tausende von Internetbenützern von ganz Frankreich, von Kanada, Australien und Dutzenden von andern Ländern, Laien und Kirchenleute, Christen und Nichtchristen, Sympathisanten und Gegner diskutierten bald über die verschiedensten Themen.

Dieses Buch berichtet über den außergewöhnlichen Treffpunkt der Partenia-Homepage, Abbild einer Kirche von morgen, für welche die aus dem Mittelalter stammende geographische Zerstückelung der Diözesen keinen großen Sinn mehr machen wird. Jacques Gaillot übermittelt uns - von Philippe Huet und Elizabeth Coquart gesammelte - Botschaften, die den Ausschluß den Rassismus, die Todesstrafe und viele andere heikle Themen als Ausgangspunkt haben. Der Traum einer Kirche, die mit der sich verändernden Welt Schritt zu halten versucht, die Erinnerung an die Revolten und Hoffnungen einer ganzen Generation: Diese Sammlung von Zeugnissen, die dem Bischof anvertraut worden sind, begründet eine vollkommen neue Art der Seelsorge.

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