Brief von Jacques Gaillot vom 1. März 1999

Der Zivilpakt der Solidarität

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Neues Buch: Virtuelle Kirche



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Der Zivilpakt der Solidarität - "PACS": eine gesellschaftliche Herausforderung

 

Der Zivilpakt weckt noch immer leidenschaftliche Diskussionen und Kontroversen. Dieses unaufhörlich veränderte Projekt stellt für die Gesellschaft eine große Herausforderung dar. Der Pakt bestätigt die Vielfalt der Formen privaten Zusammenlebens. Die Verbindung zweier Menschen beschränkt sich nicht auf die Institution der Ehe. Familie und Ehe sind nicht mehr deckungsgleich. In Frankreich leben etwa 5 Millionen Personen als unverheiratete Paare zusammen, 39% der Kinder kommen außerhalb der Ehe zur Welt.

Diese Situation zur Kenntnis nehmend, versucht der "Pacs", eine Evolution der Sitten rechtlich zu verankern. Was bereits in vielen Paarbeziehungen gelebt wird, soll auch nach dem Gesetz möglich werden.

Kann die "wilde Ehe", ob es nun eine hetero- oder homosexuelle Verbindung ist, anerkannt werden? Die Lebensweise von Paaren, die ohne Rechtsschutz zusammenleben, rechtlich abgesichert werden?

Der "Pacs" baut nicht auf Prinzipien auf. Er ist pragmatisch. Er geht von der realen Situation von gelebten Partnerschaften aus, um die Gleichberechtigung der Paare sicherzustellen. Man sollte darin nicht eine Gefahr für die Ehe sehen, sie soll dadurch weder ersetzt noch konkurrenziert werden.

Trotz seiner Grenzen und Mängel erscheint mir der Text dieses Pakts als Garant von Freiheit und Fortschritt. Jede und jeder soll gleichberechtigt im gleichen Haus leben und die Art des Zusammenlebens selbst entscheiden dürfen.

Andere Generationen werden ihn ausbauen. Bald wird man dank ihm die Gesellschaft und die Familie mit neuen Augen ansehen. Wieso sollte man nicht dafür sein?

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Bischof Jacques Gaillot
VIRTUELLE KIRCHE
KIRCHE DES JAHRES 2000
Ein Bischof
im Reich des Internet

Die brutale Absetzung von Jacques Gaillot als Bischof von Evreux im Januar 1995 hatte die etwas surreale Ernennung zum Oberhirten von Partenia zur Folge, einem Bistum in Algerien, das seit Jahrhunderten nicht mehr existiert. So wurde er auch eine Art virtueller Bischof, dessen potentielle Diözesen über den ganzen Planeten zerstreut sind... Ein Jahr später beschloß er, die Institution beim Wort zu nehmen, und schuf eine Webseite, um mit Gesprächspartnern auf der ganzen Welt kommunizieren zu können. Der Erfolg trat augenblicklich ein: Tausende von Internetbenützern von ganz Frankreich, von Kanada, Australien und Dutzenden von andern Ländern, Laien und Kirchenleute, Christen und Nichtchristen, Sympathisanten und Gegner diskutierten bald über die verschiedensten Themen.

Dieses Buch berichtet über den außergewöhnlichen Treffpunkt der Partenia-Homepage, Abbild einer Kirche von morgen, für welche die aus dem Mittelalter stammende geographische Zerstückelung der Diözesen keinen großen Sinn mehr machen wird. Jacques Gaillot übermittelt uns - von Philippe Huet und Elizabeth Coquart gesammelte - Botschaften, die den Ausschluß den Rassismus, die Todesstrafe und viele andere heikle Themen als Ausgangspunkt haben. Der Traum einer Kirche, die mit der sich verändernden Welt Schritt zu halten versucht, die Erinnerung an die Revolten und Hoffnungen einer ganzen Generation: Diese Sammlung von Zeugnissen, die dem Bischof anvertraut worden sind, begründet eine vollkommen neue Art der Seelsorge.

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