Brief von Jacques Gaillot vom 1. Juli 2004

 
Antisemitismus
 

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Antisemitismus
 
antisémitisme Die Wunde des Antisemitismus hatte Frankreich im zweiten Weltkrieg auf schlimme Art entstellt. Mit der Zeit schloss sie sich, und nur noch ihre Narben erinnerten die Menschen an die tragische Zeit des Holocausts. 

Und nun kommt das Übel, das man ausgerottet glaubte, plötzlich wieder an die Oberfläche. Wir entdecken verwundert, dass sich die Wunde wieder öffnet. Die antisemitischen Akte häufen sich: Friedhöfe werden geschändet, Synagogen werden in Brand gesteckt, Rabbiner werden tätlich angegriffen.

Ein 17-jähriger Talmud-Schüler wurde mit einem Messer schwer verletzt. Der Angreifer soll "Allah akbar" gerufen haben, "Gott ist groß". 

école juife


Der Konflikt zwischen den Israeli und den Palästinensern wird hier bei uns fortgesetzt, die Gewalt wurde in unser Land exportiert. Aber das sollte uns nicht daran hindern, zu protestieren und zu handeln. Wenn Juden angegriffen werden, dann läuten die Alarmglocken.
Juden angreifen, das bedeutet, dass wir uns selber angreifen, unsere Rechte und Freiheiten. Es ist die Negation des Zusammenlebens. Wie kann Europa erbaut werden, wenn der Antisemitismus wieder aufflackert?

"Die Zukunft kann nicht auf der Basis des Hasses erbaut werden", sagte zu Recht Frankreichs Präsident anlässlich des 60. Jahrestages der Landung der Alliierten in der Normandie.
 
De Gaulle et Adenauer Zwischen Frankreich und Deutschland kam eine Versöhnung zustande, nach mehreren Jahrhunderten der Kriege, die unzählige Opfer forderten. 

Die antisemitischen Akte der jüngsten Vergangenheit haben die Öffentlichkeit nicht stark mobilisiert, und die Reaktionen der Moslems waren eher verhalten. Der Antisemitismus ist aber nicht eine Meinung, er ist ein Verbrechen.