Brief von Jacques Gaillot vom 1. Juni 2004

 
Die Revolte eines Volkes: Palästina
 

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Die Revolte eines Volkes: Palästina
 
un peuple occupé Man wird nie genug auf die Ursache des Terrorismus und der Attentate hinweisen können: Es ist die Ungerechtigkeit. Wenn ein Volk, dessen Land besetzt ist, täglich unter Ungerechtigkeiten zu leiden hat, dann erhebt es sich. Wenn es zermalmt wird, keimt Hass auf und es versucht sich zu rächen. Wenn es erniedrigt wird, zeigt es, dass es Widerstand leisten kann. 
 
Die Errichtung der Mauer, die demütigenden Checkpoints, die Vernichtung der Olivenplantagen, die Zerstörung der Häuser, die gezielten Attentate, die Tausenden von palästinensischen Gefangenen, darunter Jugendliche, die noch keine achtzehn sind... all das bringt nur neue Gewalt hervor und nährt den Antisemitismus hier bei uns. 

humiliation


Junge Leute stellen sich freiwillig zur Verfügung, um sich in die Luft jagen zu lassen. Auf die Attentate folgen Vergeltungsschläge. Die Gewaltspirale dreht sich, mit allen Schrecken, die das mit sich bringt. Man kann den ausgebrochenen Brand nicht mehr löschen.

situation d'injustice Mehr und mehr sehen die Israeli ein, daß das palästinensische Volk ungerecht behandelt wurde und wird. 
 
Sie verstehen, dass Friede nur möglich ist, wenn Gerechtigkeit herrscht, und sie treten für friedliche, auf dem Recht basierende Lösungen ein. Junge Soldaten weigern sich, in den besetzten Gebieten diesen schmutzigen Krieg zu führen.

Bei jedem Attentat hagelt es mißbilligende Kommentare, aber diese Verurteilungen reichen nicht. Solange die ungerechten Verhältnisse andauern, werden die tieferen Ursachen der Gewalt nicht angegangen.
Die Erfahrung sollte uns doch lehren: Mit Gewaltanwendungen kann die Ungerechtigkeit nicht aus der Welt geschafft werden. Wenn die Stärke nicht dem Recht dient, öffnet sie die Türen zum Frieden nicht.
 
la paix au Moyen-Orient Seit Jahren kann oder will die internationale Gemeinschaft das Problem des Mittleren Ostens nicht lösen. Wie sollte man sich unter diesen Umständen nicht darüber wundern, daß sie das Problem des Friedens auch anderswo nicht lösen kann? Wenn im Mittleren Osten kein Friede herrscht, wie soll man dann auf einen Frieden in der restlichen Welt hoffen?