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- Vor der Insel Djerba
Die tunesischen Touristenstrände sind nicht sehr weit vom
Ort entfernt, wo sich mitten in der Nacht die Tragödie abgespielt
hat. Ein alter Fischkutter mit 250 illegalen Einwanderern erlitt
Schiffbruch. Er kam von Libyen, fuhr der tunesischen Küste
entlang, um nach Italien zu gelangen. Es wurden nur 41 Überlebende
gezählt!
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Diese jungen Afrikaner hatten schon eine weite Reise zurückgelegt.
Aber das Schwierigste hatten sie noch vor sich: Italien erreichen
- mit der Hilfe von skrupellosen Menschenschmugglern, die sich
an ihnen bereichern und die sie große Risiken eingehen
lassen. |
Wie kommt es, dass immer mehr Menschen zu uns flüchten wollen,
obwohl unsere Immigrationsgesetze immer repressiver werden und
die Kontrollen immer strenger? Trotz allen abschreckenden Maßnahmen
und raffinierten Mitteln, die eingesetzt werden, versuchen viele
Migranten, in die Europa-Festung einzudringen. Laut Umfragen
sollen 70% der jungen Maghrebiner entschlossen sein, das Mittelmeer
zu überqueren. Die neue Mauer, die Europa an seinen Grenzen
zu errichten versucht, reicht nicht; um die Flut der Ankommenden
einzudämmen. Die Jagd auf Illegale ist unmenschlich und
- wirkungslos.
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Junge Afrikaner, die arbeitslos sind und im Elend leben, haben
nur noch einen Gedanken: weg von dort, wo sie sind, und versuchen,
das europäische Eldorado zu erreichen. |
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- Wer kann die Armen daran hindern, dorthin zu kommen, wo
Reichtum ist? Dank dem Fernsehen sind sie über unsere Lebensweise
im Bild. Wenn sie in einem Land leben, das von politischen Konflikten
und Korruption gebeutelt wird, wo sie keine Zukunft sehen, möchten
sie diesem Schicksal entrinnen.
Viele kommen im Meer um oder werden an den Grenzen zurückgewiesen.
Und von denen geben viele nicht auf, sondern versuchen ihr Glück
aufs Neue.
Die Schließung der Grenzen ist sicher keine Lösung
für die Zukunft. Zwischen den beiden Ufern des Mittelmeers
ist die Partnerschaft noch im Projektstadium. |
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- Die Probleme der Entwicklung und der Immigration werden
sich immer wieder stellen. Aber der Tag wird kommen, an dem das
alte Europa Afrika nötig haben wird.
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