Brief von Jacques Gaillot vom 1. August 2001

 
In Gottes Händen
 

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Teresa von Avila  In dieser Sommerzeit möchte ich Euch ein Gedicht von Teresa von Avila vorlegen, dessen Schönheit uns zu einem Lobgebet ermuntern kann. 

 
In Gottes Händen 
In Gottes Händen 
 
Dein bin ich, Herr, für dich geboren!
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
 
(...)
Dein bin ich, Herr - für dich geboren!
Ganz dein - du tilgst, was ich verschuldet!
Ganz dein - hast du mich doch geduldet!
Dein bin ich, von dir auserkoren!
Ganz dein - dank dir nicht mehr verloren!
Dein bin ich, Herr, erharrt von dir.
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
 
(...)
So heische, Herrscher, voll Geduld.
Befiehl! Was soll ich dir erbauen?
Mit welchem Amt willst du betrauen
mich, deinen Sklaven, schwer von Schuld?
So nimm mich, Liebe, reich an Huld!
O Liebe, holde, nimm mich nun!
Befiehl! Was soll ich leiden, tun?
 
(...)
Gib mir den Tod - gib mir das Leben!
Gesundheit oder Siechtum gib!
Ehre und Schmach sind mir gleich lieb.
Lass Krieg, lass Frieden mich umgeben;
wolle mich werfen oder heben -
zu allem sag ich Ja vor dir!
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
 
Bedrück mit Armut mich - mit Schätzen!
Trübsal und Trost, sie sind mir gleich.
Gib Traurigkeit, gib mir Ergetzen -
gib Hölle oder Himmelreich!
Du, Leben, Sonne, niemals bleich -
so ganz verlor ich mich in dir!
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
 
(...)
Begehrst du, dass ich müßig bliebe,
dann ruhe ich, der Muße froh.
Soll ich hart schaffen, dir zuliebe,
bis hin zum Tode schaff ich so.
Nur sag mir: wie? Sag wann und wo?
O süße Liebe, mit Begier
frag ich, wozu nur taug ich dir?
 
(...)
Ob du mein Schweigen willst, mein Sprechen -
ob fruchtlos, ob beschwert von Reben -
Der Alte Bund zeig meine Schwächen,
die Frohe Botschaft mag mich heben -
soll ich frohlocken oder beben -
dein Leben ist das meine nun!
Was soll dies Leben leiden, tun?
 
Dein bin ich, Herr, für dich geboren.
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
 
(deutscher Text von Ulrich Dobhan, Neue Stadt München)