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In dieser Sommerzeit möchte ich
Euch ein Gedicht von Teresa von Avila vorlegen, dessen Schönheit
uns zu einem Lobgebet ermuntern kann. |
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In Gottes Händen |
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- Dein bin ich, Herr, für dich
geboren!
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
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- (...)
- Dein bin ich, Herr - für
dich geboren!
Ganz dein - du tilgst, was ich verschuldet!
Ganz dein - hast du mich doch geduldet!
Dein bin ich, von dir auserkoren!
Ganz dein - dank dir nicht mehr verloren!
Dein bin ich, Herr, erharrt von dir.
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
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- (...)
- So heische, Herrscher, voll Geduld.
Befiehl! Was soll ich dir erbauen?
Mit welchem Amt willst du betrauen
mich, deinen Sklaven, schwer von Schuld?
So nimm mich, Liebe, reich an Huld!
O Liebe, holde, nimm mich nun!
Befiehl! Was soll ich leiden, tun?
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- (...)
- Gib mir den Tod - gib mir das
Leben!
Gesundheit oder Siechtum gib!
Ehre und Schmach sind mir gleich lieb.
Lass Krieg, lass Frieden mich umgeben;
wolle mich werfen oder heben -
zu allem sag ich Ja vor dir!
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
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- Bedrück mit Armut mich -
mit Schätzen!
Trübsal und Trost, sie sind mir gleich.
Gib Traurigkeit, gib mir Ergetzen -
gib Hölle oder Himmelreich!
Du, Leben, Sonne, niemals bleich -
so ganz verlor ich mich in dir!
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
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- (...)
- Begehrst du, dass ich müßig
bliebe,
dann ruhe ich, der Muße froh.
Soll ich hart schaffen, dir zuliebe,
bis hin zum Tode schaff ich so.
Nur sag mir: wie? Sag wann und wo?
O süße Liebe, mit Begier
frag ich, wozu nur taug ich dir?
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- (...)
- Ob du mein Schweigen willst,
mein Sprechen -
ob fruchtlos, ob beschwert von Reben -
Der Alte Bund zeig meine Schwächen,
die Frohe Botschaft mag mich heben -
soll ich frohlocken oder beben -
dein Leben ist das meine nun!
Was soll dies Leben leiden, tun?
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- Dein bin ich, Herr, für dich
geboren.
Befiehl! Was soll geschehn mit mir?
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- (deutscher Text von Ulrich
Dobhan, Neue Stadt München)
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