Brief von Jacques Gaillot vom 1. Juni 2000

  Liebe Freunde 
  Brief des Vorsitzenden der französischen Bischofskonferenz an Bischof J. Gaillot 
  Bischof J. Gaillots Brief an den Vorsitzenden der franz. Bischofskonferenz  
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PARTENIA

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Liebe Freunde

Ich danke euch von ganzem Herzen dafür, dass ihr in den vergangenen fünf Jahren immer da wart, mich durch euer Handeln und euer Gebet unterstützt habt. Mit euch zusammen war ich nie allein. Dank euch geriet die Diözese Partenia nie in Vergessenheit. Eine neue, Hoffnung weckende Etappe beginnt. Es ist eine gute Nachricht, die viele glücklich macht. Die eintreffenden Briefe bezeugen dies. Eine Ordensfrau schreibt: "Dies ist der schönste Tag meines Lebens."

Ich gebe euch den Wortlaut der beiden Briefe bekannt, die wir gewechselt haben.

Vieles, so spüren wir, wird noch möglich sein - freuen wir uns über diesen Aufbruch.

 

Mit brüderlichem Gruss

Jacques GAILLOT
Bischof von Partenia

   
 
     
   

Lyon, 5. Mai 2000 

     
   

Lieber Jacques,

am 13. Mai werden wir uns in Lyon treffen. Es freut mich sehr, dass du unserer Einladung Folge leisten kannst und zu uns kommst, um in der Gemeinschaft der christlichen Brüder das Wort Gottes zu hören.

Ich habe mir gesagt, dass die bevorstehende Begegnung Gelegenheit bietet, das Gemeinsame, das uns stets verbindet, zum Ausdruck zu bringen. Was sich vor fünf Jahren ereignet hat, bleibt vor allem eine Verletzung für dich, aber auch für Frankreichs Bischöfe, selbst wenn nicht alle die Vergangenheit gleich bewerten.

Im Einverständnis mit dem Bischöflichen Rat und im Lichte der Kontakte, die verschiedene Bischöfe und auch ich mit dir hatten, versichere ich dich aufrichtig unserer Gemeinschaft im Glauben und im Dienste desselben Evangeliums.

Wir alle sind bemüht, den Armen zu dienen. Du selbst bezeugst dies täglich. Du tust es mit der Freiheit, die dein Engagement und dich selbst charakterisiert, und auf eine Weise, die sich von der unseren unterscheidet. Aber es ist wichtig, dass die Katholiken, ja die Öffentlichkeit wissen, dass die Gemeinschaft, die uns wie Brüder verbindet, echt ist, selbst wenn sie auf besondere Art gelebt wird. Ich wäre froh, wenn du mir sagen könntest, dass wir hierin übereinstimmen.

Jedes Mal, wenn sich uns Gelegenheit dazu bietet, feiern wir gemeinsam die Eucharistie. Du bleibst unser Bruder im Episkopat, über getroffene Entscheide hinaus, auch wenn die schwierige Situation noch andauert.
 

   

Mit brüderlichem Gruss

   

+ Louis-Marie BILLE
Erzbischof von Lyon  

   

 

   
 
     
   

Paris, 10. Mai 2000 

     
   

Lieber Louis-Marie,

Die Anerkennung meines Lebens durch dich und den Ständigen Bischöflichen Rat bewegt mich tief. Sie wird viele Menschen erfreuen, jene, welche nie aufgehört haben, diese Geste der Solidarität zu verlangen, wie auch jene, die sie nicht mehr erwartet haben. Hier zum Beispiel eine sehr treffende Reaktion: "Dass die Armen das Recht erhalten mögen, durch dich ihre Würde wieder zu finden, und dass du wieder anerkannt werdest für sie.".

Die Entscheidung Roms im Januar 1995 hat in der Tat eine Woge des Unverständnisses ausgelöst, sie hat Wunden bei Christen und Nichtchristen hinterlassen. Ich vergesse nicht die Bischöfe, die gelitten haben. Aber das gab mir die Möglichkeit, ein "anderer Bischof" zu werden und mit der Leidenschaft des Evangeliums außerhalb der Mauern vorwärts zu gehen. Partenia, die Diözese ohne Grenzen, wurde zu einem Raum der Freiheit für Ausgeschlossene."

Ich freue mich, dass die Bischöfe neue Wege der Mission anerkennen wollen, ohne mir administrative Zwänge aufzuerlegen.

Für die Verkündigung des Evangeliums bin ich froh, meine Zugehörigkeit zur Kirche zum Ausdruck bringen zu können. Dies wird am 13. Mai in Lyon möglich sein, an deiner Seite, sowie bei verschiedenen Feiern zum Jubiläumsjahr.

Ich werde Jesu Botschaft in Treue weitertragen. Dein Mitbruder
 

   

Jacques GAILLOT 

     
   

 

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