Der elektronische Katechismus


Heute Christ sein Die Spirale der Gewalt

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Vor sechs Monaten starteten wir diesen "elektronischen Katechismus". Unsere Texte sollten provisorischen Charakter haben: Wir wollten sie mit Ihnen zusammen, dank Ihren Reaktionen verbessern. Viele sprechen sich positiv über unsere Arbeit aus. Aber wenige (zu wenige) haben uns themenbezogene Überlegungen zukommen lassen.

Zwei Seiten haben glücklicherweise zu Vorbehalten Anlaß gegeben. Unser Team hat Ihre Antworten analysiert, das Thema vertieft und diese beiden Texte überarbeitet. Wir senden sie Ihnen heute. Für Kritiken und Anregungen sind wir Ihnen dankbar. Nur durch sie kann dieser "Katechismus" zu einem Unternehmen werden, das unser aller Werk ist. Schlagen Sie uns, ohne zu zögern, Themen vor, die Ihnen wichtig sind.

 


Jacques Gaillot

Der Verantwortliche des Katechismus-Teams


Jean-Pierre Bagot

 

 

Heute Christ sein


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Es ist erstaunlich: Heute noch bezeichnen sich Männer und Frauen auf der ganzen Welt, wie hoch oder wie tief ihre Stellung auch sein möge, als Christen. Sie berufen sich auf Jesus Christus, der vor etwa zweitausend Jahren geboren wurde und der in Jerusalem umgebracht wurde. Sie glauben und verkünden, daß er für immer bei Gott lebt.

Gottes Hauch belebte diesen jungen Juden, der im vollen Vertrauen zu dem lebte, den er "Vater" nannte.

Er sagte: Ich bin gekommen, zu suchen, was verloren war." Er war "der Mensch für die anderen". Er öffnete den Blinden die Augen, brachte die Gelähmten zum Gehen, gab den Stummen die Stimme zurück, machte frei. Für die etablierte Macht war dies unerträglich. Man erledigte ihn.

Seine Wirkung war überwältigend: Seine Jünger fanden in seiner Botschaft, aber vor allem auch in seiner Lebensweise, die Antwort auf ihre drängenden Fragen zum Leben, zum Bösen, zur Liebe.

Die Evangelien sind das Echo der wunderbaren Erfahrung der ersten Gemeinschaften. Sie erzählen von ihrer Entdeckung, von ihrer Freude: Jesus ist der Weg, die Wahrheit, das Leben. Er ist der AUFRECHTE MENSCH, mit den Füßen auf der Erde, mit der Stirn in den Sternen; wir alle sind berufen, so zu werden.

Von Jesus ergriffen und mitgerissen, können wir heute schon ein neues Leben beginnen.

Man wird in eine Tradition hineingeboren - katholisch, protestantisch, orthodox... Aber Christ wird man durch seine persönliche Entscheidung.

 

Schreiben Sie an Partenia: jgaillot@partenia.org

 

 

Die Spirale der Gewalt


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Die Gewalt ist überall. Sie gehört zu unserem täglichen Leben. Durch Völkermord werden ganze Völker verstümmelt. Die Folterungen lassen keine Spuren zurück. Die Filme schaffen eine immerwährende Atmosphäre der Gewalt. Die Arbeitslosigkeit verletzt so viele. Die Kirchen und die Religionen sind verantwortlich für aktuelle Formen des Ausschlusses. Ja sogar die Schule, Ort der Bildungsstätte und Persönlichkeitsbildung, ist ein Ort der Gewalt. Es geschehen Erpressungen. Kinder üben blinde Gewalt. Man kann heute nicht mehr sagen, daß man nicht informiert ist! Man weiß Bescheid.

Viele Männer und Frauen leben - geknickt durch eine institutionalisierte Logik der Ungerechtigkeit - in unmöglichen Situationen. "Das System will es so": das ist schnell gesagt. Wenn sie ihre elementaren Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können, wenn sie in Unsicherheit leben, wenn ihre Würde verletzt ist, wenn sie verhöhnt werden, wenn sie das Opfer zahlreicher Frustrationen werden, ist der Gipfel der Gewalt erreicht: Männer, Frauen wissen nicht mehr weiter und können gewalttätig werden. Die Gewalt ist dann ein Protest ihres ganzen Wesens. Die Spirale der Gewalt entfaltet sich.

Jesus selbst hat diese Gewalt erfahren. Die politischen und religiösen Institutionen haben sich gegen ihn verbündet und haben ihn umgebracht. Aber Jesus hat auf die Gewalt nicht mit Gewalt geantwortet. Er hat sich auch nicht damit zufriedengegeben, die Gewalt anzuprangern - er hat sie in seinem Leiden auf sich genommen. "Verachtet, von allen verlassen, ein Mann der Schmerzen, mit dem Leiden vertraut, wie jemand, vor dem man sein Gesicht verhüllt" (Jesaja 53,3). Das Leben und der Tod haben seit Jesu Leben, nicht mehr dasselbe Gewicht, Tod und Auferstehung nicht mehr denselben Sinn. Ein Weg steht offen.

Deshalb können die Christen jeder Frau, jedem Mann, jedem Volk, jeder ethnischen Volksgruppe, sagen, daß jeder in den Augen von jemand anderem wertvoll ist, folglich auch in seinen eigenen Augen. Gewiß, sie haben keine fertigen Lösungen. Aber es kann sich immer eine Zukunft abzeichnen, auch wenn harter Kampf der Preis dafür ist. Das wirft ein neues Licht auf Gott und auf die Menschheit: Selbst im Herzen der Gewalt bezeugt Jesus - und in seinem Gefolge die Christen - daß die Menschheit gegen alle Hoffnung hoffen kann.


Schreiben Sie an Partenia: jgaillot@partenia.org

 



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