Der elektronische Katechismus


Die Jünger Jesu Die Sexualität

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Die Jünger Jesu


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Christen sein, das bedeutet, sich als Jesu Jünger zu erkennen. Das bedeutet zu behaupten, dass wir ihm nachfolgen. Heute wird das zu einem Problem: Jünger sein, selbst von Jesus, ist das nicht Unterwerfung? Zieht die Beziehung Meister-Jünger nicht unweigerlich einen Verlust von Freiheit nach sich? Bestimmt nicht ein anderer über mich, selbst, wenn es sich um mein intimstes Leben handelt?

Dieser Frage sollte nachgegangen werden. Sie ist um so wahrer, je mehr sie an das rührt, was uns am kostbarsten macht: freie Wesen zu sein. Jemand, der auf seine Freiheit verzichten würde, wäre ein Sklave. Er wäre kein Mensch im vollen Sinne des Wortes. Ausserdem hat die kirchliche Hierarchie in der Geschichte manchmal die Gläubigen verkindlicht bis zu dem Punkt, dass in vielen Köpfen gläubig sein" gleichgesetzt wird mit einer völligen Abwesenheit von Autonomie und Entscheidungsfähigkeit.

Das Evangelium jedoch erscheint gleich von vorneherein als eine Frohe Botschaft der Freiheit und nicht der Pflicht. Wenn Jesus sagt: Wenn jemand mein Jünger werden will"..., dann wendet er sich an unsere Freiheit, damit wir vor ihm existieren. Er entlässt uns in unsere Freiheit und in unsere Verantwortung als Mann und als Frau.

Die Praxis wird das nicht widerlegen. Welcher Sauerteig war nicht Jesus für seine Jünger? Er hat sie weit über ihre Möglichkeiten und Wünsche hinaus verändert. Daher wird er ihnen auch sagen können, bevor er sie verlässt: Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiss nicht, was sein Herr tun will; ich nenne euch jetzt meine Freunde, denn alles, was ich von meinem Vater weiss, habe ich euch mitgeteilt." (Joh 15,15)

 

Schreiben Sie an Partenia: jgaillot@partenia.org


 

 


Die Sexualität


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Gott erschuf den Menschen nach seinem Bild... als Mann und Frau erschuf er sie... und Gott sah, was er getan hatte und er sah, dass es sehr gut war." Die erste Intuition des Buches Genesis ist also, dass die Sexualität zutiefst gut ist. Es ist ausserordentlich wichtig, diese grundlegend optimistische Auffassung der Sexualität im Sinn zu behalten, ohne deshalb die Auswüchse zu verkennen und die Entgleisungen, die sie bedrohen.

Die Sexualität sollte in ihrer vollständigsten Bedeutung betrachtet werden, denn jenseits ihrer genitalen Wirklichkeit betrifft sie die Gesamtperson, und zwar in ihrer Körperlichkeit, ihrer Gefühlswelt, ihrer Denkart, ihrem Wesen... Sie prägt jeden und jede, unabhängig von der Situation jedes oder jeder Einzelnen. Indem sie eine gegenseitige Anziehung zwischen den Menschen verursacht, im Respekt vor den Unterschieden, bewirkt sie die tiefsten und belebendsten Beziehungen und gegenseitiges Zusammenwirken. Aus diesen Beziehungen zueinander keimen die verschiedenen Fruchtbarkeiten und entwickelt sich eine menschliche Kreativität, die vielfältige Gesichter trägt. So ist die Sexualität für jede und jeden, welchen Lebensstand er auch hat, ein entscheidender Faktor der persönlichen Identität in der Dynamik der Beziehung zu den andern.

Die Sexualität wird vor allem in ihrem Aspekt der Fortpflanzung betrachtet: was verständlich ist, aufgrund des Wunsches und der Notwendigkeit des Überlebens der Gattung, die bis vor kurzem so beherrschend waren. Doch sie wurde kaum um ihrer selbst willen geschätzt.

Die Entdeckung der Verhütungsmittel, die die biologisch zwingende Verquickung zwischen Sexualität und Fruchtbarkeit aufhoben, spielte eine entscheidende Rolle in der Bewusstwerdung der Sexualität als lebenswichtiges Element der menschlichen Beziehungen. Heute wird die Sexualität aus eigener Entscheidung innerhalb einer Gesamtheit von Bedeutungen gelebt, die die Fruchtbarkeit zwar einschliessen, sie aber weit übersteigen.

Daraus erwächst ein neues Aufmerken auf den Sinn und die Bedeutung der Sexualität. Es ist herausfordernd, belebend. Es appelliert an den gegenseitigen Respekt, das Verständnis des Anderen in seiner Andersartigkeit, ohne jemals von der Liebe losgelöst zu sein.

 

 

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