Der elektronische Katechismus


Die Ausgrenzung: Problem des Menschen - Problem Gottes?
Gott, grenzt er aus?Jesus grenzt nicht aus, er vereint
Jesus ist ausgegrenztDie Aufgabe der Christen
Christ sein, was bedeutet das heute?Christ sein heute

GewaltKatechismus

ToleranzJesus eröffnet den Sinn des Lebens


 


Die Ausgrenzung: Problem des Menschen ­ Problem Gottes?




Catechisme



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Immer wieder erzählt ihr mir von Ausgrenzungsproblemen aller Art:ökonomische, soziale, politische, religiöse. In Wirklichkeit bedeutensie Dramen, Leiden, manchmal sogar Tod.

Es ist wahr!

Doch wer von uns hat nie Ausgrenzung erfahren. Sie ist leider eine tiefgreifendeRealität unseres Lebens. Um ernsthaft über dieses Problem nachzudenken,muß jeder sich fragen, unter welchen Umständen er sich selbstausgegrenzt gefühlt hat, wie er darunter gelitten hat.

Immer steht sie im Zusammenhang mit einem andern, einer Gruppe, von wo mansich ausgegrenzt fühlt. Das daraus folgende Gefühl der Einsamkeitist vielleicht Quelle der schlimmsten Ängste, die es überhauptgeben kann. Es trifft zutiefst unseren Willen zu leben, zu lieben.

Es kann vorkommen, daß dieses Gefühl auf unsere Maßlosigkeitzurückzuführen ist.

Wir möchten gern alles haben, Gewißheit über alles, wirwünschen uns, alles zu kennen, von allen geliebt zu werden, und deshalbkönnen wir nur enttäuscht werden. Es ist so schwierig, dem eigenenMaß zuzustimmen, zu glauben, daß wir einen Wert haben, wie wirauch sind, und mit unsern Grenzen. Es ist so schwierig, sich selbst zu lieben,so wie man ist. Man möchte anders sein, fünf Talente haben, woman nur eines besitzt, sagte Jesus. Wenn unser Traum von uns selbst zusammenstürzt,fühlen wir uns sozusagen aus uns selbst verjagt. In unserer Enttäuschungschließen wir uns in uns selbst ein. Wir errichten Barrieren, um unszu schützen. Das ist die tragische Geschichte der Menschheit. Wegenmangelndem Vertrauen (in uns selbst, in den anderen, in Gott?) grenzen wirunsererseits andere aus.
Wir können diesem Gefühl des Ausgegrenztseins nur entrinnen, wennwir, unter welcher Bedingung auch immer, jemandem begegnet sind, der unswirklich angenommen hat, der uns so nimmt, wie wir sind, der uns bedingungslosliebt als das, was wir sind. Glücklich der, der diese Sicherheit habenkann.

Doch unzählig sind die Menschen, denen solches nie begegnet ist. Inder wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Welt und selbst in der Familie,leider, sind so viele konkrete Zeichen, die sagen: du bist nichts wert,du existierst nicht, du zählst nicht. Um es zu sagen, beruft man sichmanchmal selbst auf Gott. Was für ein Glaube - in seinem Namen garerklärt man du bist nichts, du bist sündhaft, verschwinde. "Gehzum Teufel"

 

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Gott, grenzt er aus?




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Am Anfang der Bibel wird von dem Menschenpaar erzählt, dem es nichtgelang, Gott zu vertrauen, der es angenommen und für die Liebe geschaffenhatte. Von allem träumend ("der Erkenntnis von Gut und Böse")erkannte es schmerzlich seine Nacktheit und fühlte sich von da an ausdem Paradies ausgeschlossen. Die Welt erscheint ihm nun als Land der Verbannung.Alles, was natürlich war, erscheint ihm nun feindlich. Alles ist inUnordnung geraten.

Aber es ist nicht Gott, der ausgrenzt! Er bittet jeden von uns, einzuwilligen,zu sein, was er ist, wissend daß er geliebt wird.

Richtig verstanden erscheint die Bibel durchwegs als ein Bericht überdie Aufforderung Gottes, herauszutreten aus diesem Kreis, in den wir unsselbst und die andern einschließen.

Alles, was sie berichtet, ist nur der Weg zur Entdeckung dieser grundlegendenWahrheit, an die zu glauben uns nicht gelingen will: Gott ist Vater, under liebt uns ohne eine Gegenleistung.

Das ist die Entdeckung, die in Jesus offenkundig wird.

 

 

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Jesus grenzt nicht aus, er vereint




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Wenn es ein Andenken gibt, das Jesus hinterlassen hat, dann ist es seinOffensein für die Ärmsten, die von der Gesellschaft, der ReligionAusgegrenzten. Sein deutliches Kennzeichen ist die Art, wie er mit allendas Essen teilte, über alle Tabus, Verbote und Ängste hinweg.Und seinen Kampf führt er immer gegen den Ausgrenzenden.

So sehr, das er sich mit dem Ausgegrenzten gleichstellt, wenn er das Gerichtam Ende der Zeiten beschreibt. Da zeigt er sich selbst in der Situationdes Richters, vor welchem alle erscheinen. Sein Urteilsspruch an die einen:"Ihr habt mich aufgenommen, als ich fremd war, ernährt, als ichhungrig war, gekleidet, als ich nackt war. Tretet ein in das Königreich."Und diese werden ihn fragen: "Wann haben wir dich aufgenommen als dufremd warst, ernährt als du hungrig warst, gekleidet als du nackt warst?"Und er wird antworten: "Jedesmal, wenn ihr solches dem Geringsten meinerBrüder getan habt, habt ihr es mir getan."
Und zu den Bösen wird er sagen: "Ihr habt mich weggeschickt alsich fremd war, arm und ohne Obdach. Weg von mir!" Und sie werden widersprechen"Wann sind wir dir begegnet und haben dich weggeschickt?" Er aber:"Im gleichen Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten getan habt,habt ihr es mir getan."

In jedem menschlichen Wesen geht es um das Schicksal der Menschheit, gehtes um Christus.

 

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Jesus ist ausgegrenzt




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Dieses Verhalten, das alle Tabus bricht, ist unerträglich. Es isteine Herausforderung der Gesellschaft und eines jeden von uns. Jesus wirddeshalb ausgegrenzt. Alle führenden Kräfte, die Einflußhaben, verschwören sich und verdammen ihn.

Er wird darum verstoßen, gekreuzigt. Die Berichte von seiner Passionbetonen: außerhalb der Stadtmauern. Aber er nimmt diese Ausgrenzungund seinen Tod an. Er ist von der tiefen Sicherheit angetrieben, daßer, von den Menschen ausgegrenzt, zutiefst geliebt wird von dem, den erVater nennt, von Gott.

Er, der ausgegrenzt ist, er grenzt niemals aus. Dadurch offenbart er, daßdas wahre Leben von grundlegender Angst befreit und von Vertrauen erfülltist. Über den Tod hinaus lebt und vereinigt er.

 

 

 

 

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Die Aufgabe der Christen




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"Jeder Mensch wird mein Nächster in dem Maße, in demich mich ihm nähere, ungeachtet der Unterschiede und der Schranken,die uns trennen. Der Christ steht auf Anhieb außerhalb des Kreisesoder des Ghettos seiner Mitmenschen. Er kann seine Aufmerksamkeit und seineLiebe nicht einzig jenen seiner Kultur, seiner Klasse und seiner Kirchewidmen." (Die Bischöfe des Maghreb/Nordafrika)

 

 

 

 

 

 

 

 

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Christ sein, was bedeutet das heute?




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Fangen wir damit an, uns zu fragen: Was ist das Christentum?

Wir werden bald den 2000. Jahrestag der Geburt seines Gründers feiern.Chance oder Risiko? Feierliche Einführung ins Museum der Vergangenheitoder Öffnung hin zur Zukunft?

Vor 2000 Jahren ging diese geistige Bewegung von einem Menschen aus,Jesus, Jude aus Palästina. Seine Botschaft und vor allem sein Lebensstil,die grundsätzlichen Entscheidungen und seine Art, dem Tod entgegenzutreten,haben ein außergewöhnliches Andenken hinterlassen.

In ihm haben seine Jünger eine Vorahnung bekommen, was das menschlicheSein in seiner Ganzheit eigentlich ist und wozu wir berufen wären:Geboren aus der Erde, wie er, sind wir wie er aufgerufen, uns überalles Irdische, das uns einengt, erheben zu lassen.

Dieser Hauch der ihn zum Leben erweckte, Ihn, den es nur danach verlangt,uns zu sich zu ziehen, nennen die Christen GEIST GOTTES. Er ist aus Gottgeboren, sagt man von Jesus. Wir sind alle gerufen, aus Gott geboren zuwerden. In Jesus entdecken wir, daß der Mensch über den Menschenhinauswachsen kann.

Um Jesus näher zu bezeichnen, haben seine Jünger auf einen Titelzurückgegriffen, der für die Juden seiner Zeit sehr viel aussagt:Messias oder Christus. Von daher haben auch die Christen ihren Namenbezogen.

Das Christentum ist also diese breite Bewegung von Frauen und Männern,die auf die eine oder andere Weise (und oft in verschiedener oder auch gegensätzlicherArt) sich auf Jesus Christus berufen.

Wie alle spirituellen Bewegungen hat sich das Christentum organisiert. DieBewegung wurde Kirche Gemeinschaft, dazu aufgerufen, sich auszutauschen,gemeinsam zu feiern und sich auszubreiten.
Wie jede Institution erfuhr die Kirche schmerzliche Trennungen, Erstarrung,sogar Versteinerung. Trotzdem hat das Christentum im Verlauf der Geschichteein außergewöhnliches Leben hervorgebracht.

Wird es leben? Hat es noch ein Recht zu leben?

Die Schwierigkeit: Das Christentum wird nicht mehr bestehen, wenn es nurVergangenheit ist. Es stirbt, von dem Moment an wo es sich selbst nur mehrvon der Zugehörigkeit zu einer Gruppe her, als eine Struktur oder alseine Einrichtung versteht.

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Christ sein heute




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Christ: Das wird man ganz persönlich.
Man kann als Katholik, Protestant oder ohne Religion geboren worden sein- zu Beginn, ist es eine Frage der Umgebung.

Es gibt also Frauen und Männer, die sich für Christen halten,es aber nicht sind. Sie bestätigen durch ihre Lebensweise nicht: Jesusist Christus, weil sie seinen Lebensstil nicht annehmen und verwirklichen.

Jesus Christus, dieser freie, offene Mensch, der Zukunft zugewandt, dieseraus Gott geborene Mensch erlaubt uns, das Vertrauen wiederzufinden und anderszu leben, weil wir glauben, von dem geliebt zu werden, den wir Vaternennen.

Man ist nicht Christ, man versucht Christ zu werden. Es ist ein langesAbenteuer des Lebens, des Todes und der Liebe.

Der Christ glaubt nicht nur, daß Jesus, der Mensch in seiner Fülle,dieses Abenteuer des Vertrauens bis zum Ende geführt hat, sondern glaubtauch daran, daß sich dieses Abenteuer in jedem von uns wiederholt.Die Evangelien, Bücher, welche die wunderbare Erfahrung von Jesu Zeugenwiedergeben, zeigen ihn als das Maß der wahren Menschlichkeit.
Er ist der "Weg, die Wahrheit, das Leben".

Er erlaubt uns, aufrecht zu leben, mit den Füßen auf der Erde,das Gesicht dem Himmel zugewandt.

Christ, das ist einer, der sich zu diesem Leben berufen weiß. Er odersie öffnet sich dem andern Menschen, dem Kleinsten, dem Geringsten,dem Schwächsten, denn daran wird die Liebe gemessen.
Das Christentum? Das ist eine bestimmte geistige Bewegung. Ihre Wurzel aberist der Aufruf zur Wahrheit der Menschlichkeit.

Die Christen können nur Christen sein, wenn sie Jesu Weg einschlagenoder, anders gesagt, sich einfügen in die menschliche Wirklichkeit.Der Boden des Christentums, seine Umwelt, ist die Menschlichkeit in ihrerGanzheit. Nur diese Eingliederung verleiht ihm Sinn.

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Gewalt




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Die menschliche Geschichte ist von zerstörerischer Gewalt geprägt,von einer Gewalt, die ganz und gar nicht mit der Lebenskraft gleichzusetzenist. Wir üben sie aus, und wir leiden darunter. Was tun?
Die Gewalt soll angeblich etwas Natürliches sein, das Leben beziehtseine Nahrung aus dem Tod! Aber das Tier tötet, um zu leben, nichtum zu zerstören. Seine Gewalt wird durch den Instinkt geregelt. DerMensch ist frei - und kann zerstören. Von Gott getrennt und nunmehrohne den spontanen Glauben an Ihn fühlt er sich verloren. Also vernichteter eifersüchtig alles, was ihn zu behindern scheint. In der Genesis,dem 1. Buch Mose, tötet Kain seinen Bruder Abel: Er ist unfähig,sich selber vor Gott anzunehmen, und empfindet seine Situation als ungerecht.Gott zieht ihm - so denkt er - seinen Bruder vor; dieser ist also sein Rivale.Aufgrund dieser Vorstellung, die er von Gott hat, will er sich durchsetzen,also seinen Bruder beseitigen.
Um dieses Übel in Grenzen zu halten, schafft der Mensch Institutionen,religiöse, soziale und politische Systeme, welche die Gewalt kanalisierensollen. Durch diese Stabilisierung bleibt aber die Gewalt bestehen, undder Mensch wird nicht geändert. Manchmal wird die Gewalt durch dieInstitutionen sogar noch vergrössert (Tyrannei oder fanatische Ideologieim Namen des Absoluten).
Es gibt, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, keine Patentlösung,wohl aber einen schwierigen Weg. Die Bibel beschreibt ihn durch die Geschichtedes Volkes Gottes. Obwohl am Anfang der Aufruf zur Versöhnung zwischenden Menschen steht (vgl. die Geschichte Abrahams), macht dieses Volk dieErfahrung des instinktiven Bedürfnisses, sich gegen den andern zu behaupten,und zwar im Namen Gottes. Die biblischen Berichte (und vor allem die Bücher,die - auf ziemlich fiktive Art - die Eroberung Palästinas, 1000 Jahrevor Christus, erzählen) illustrieren diesen Übergang durch Berichteungezügelter Gewalt.
Im Grunde ist es die Geschichte jedes Individuums, jeder Gruppe. Jeder träumtinsgeheim davon, den andern zu beherrschen. Und doch ist für jedendie wiedergefundene Harmonie etwas Erstrebenswertes, die Eintracht, dievon den grossen Propheten Israels beschrieben wird: "Dann wohnt derWolf beim Lamm - Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechenauf meinem heiligen Berg, denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnisdes Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist" (Jesaia 11,6-9).
Aber welches ist das wahre Antlitz Gottes? Inwieweit stimmt es mit dem Bildüberein, das wir uns von Ihm machen?
In der alten, zerrissenen Welt ruft Jesus die Menschen auf, die Spiraleder Gewalt zu durchbrechen: "Leistet dem, der euch etwas Bösesantut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt,so halte ihm auch die andere hin - Liebet eure Feinde, und betet fürdie, die euch verfolgen, damit ihr Söhne unseres Vaters im Himmel werdet."Aber mit diesen Worten bringt er die Gewalttätigen in Wut.
Durch sein Leben und seinen Tod zeigt Jesus das Übel auf, das unserHerz verzehrt. Sein Geheimnis: Seine menschliche Schwachheit annehmen, imVertrauen auf den Gott, dessen Liebe dem Menschen über den Tod hinausSicherheit gibt. "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist".Indem er als vom Vater geliebter Sohn lebt, schenkt er dem anderen Leben.Am Kreuz kann er sagen: "Vater, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht,was sie tun." So entlarvt er unsere Gewalttätigkeit, indem eruns auf uns selbst zurückverweist, und dadurch offenbart er das wahreAntlitz Gottes, der nicht eingegriffen hat, um ihn durch Gewalt zu retten.
Die Gewalt wiederholt sich - in der Welt und in den Kirchen. Aber indemdie Christen die Auferstehung Jesu verkünden, bekräftigen sie,dass die Gewalt überwunden werden und dass der Friede ins Herz jedeseinzelnen und jeder einzelnen einziehen kann, so dass dadurch unser Lebenund unsere Institutionen verwandelt werden.

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Katechismus




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Der Begriff "Katechismus" ruft immer verschiedenartige Reaktionenhervor. Die einen hoffen auf eine Erneuerung, andere werden von schlechtenErinnerungen heimgesucht.
Das Wort kommt vom Griechischen und bedeutet (als Verb): "echoen","entgegentönen", im Neugriechischen "Lautsprecher".
Das ist auch die Absicht des "elektronischen Katechismus": JesuEcho zu sein in unserer Gegenwart.
Man kann den Ursprung des Christentums mit dem "big bang" dermodernen Physiker vergleichen: Unser All soll das ungeheure Echo einer amAnfang stattgefundenen Explosion sein.
Jesus hat dieses ungeheure Echo bei den Männern und Frauen hervorgerufen,die sich ihm angeschlossen haben. Die Menschen träumten und träumenzwar von einer anderen Welt, aber zugleich haben sie Angst davor. Es hatlange Zeit und harte Erfahrungen gebraucht, bis die Jünger merkten,was Jesus ihnen sagen wollte. Er selber wusste, zu was für tiefgreifendenWandlungen er sie berief; er sagte, er müsse sie verlassen, damit der"Geist" komme, der sie alles lehren würde.
Nach Jesu Tod brechen die falschen Erwartungen zusammen. Aber zugleich entstehteine neue Welt. Der auferstandene Jesus sendet den versprochenen Geist.Die Jünger Jesu können nun sein lebendiges Echo sein. Sie beginnen,seine Lehre zu verkünden: "Nun habe ich mich entschlossen, allemvon Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich der Reihenach aufzuschreiben; so kannst du dich von der Zuverlässigkeit derLehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest" (Lukas an Theophilus- Lk 1,4).
Zuerst denkt niemand an eine Niederschrift. Jesus hat übrigens nichtsSchriftliches hinterlassen. Einige Jahrzehnte später wird Paulus, derKonvertit, der ersten Gemeinde von Korinth schreiben: "Unser Empfehlungsschreibenseid ihr, es ist eingeschrieben in unser Herz - Unverkennbar seid ihr einBrief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mitTinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes" (2 Kor 3,2). Dasist die lebendige Tradition.
Ab dem 4. Jahrhundert werden Katechesen erarbeitet für diejenigen,die sich auf die Taufe vorbereiten.
Die Katechismen, wie wir sie kennen, tauchen nach der Erfindung der Buchdruckerkunstauf. Die Initiative dazu hat Luther ergriffen. Katechismen sind Handbücher,die je nach christlicher Konfession, Land oder Diözese manchmal starkvoneinander abweichen.
Nur eines zählt: dass es ein Echo ist, hervorgerufen durch Jesu Geist.

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Toleranz




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Die Toleranz erhält heutzutage einen positivenSinn. Es handelt sich nicht um die Herrschaft der Gleichgültigkeit.Toleranz besteht darin, den Anderen als gleichwertigen Partner anzunehmen,einen Partner, der in seinen Rechten und Bedürfnissen anerkannt wird.Sie setzt voraus, den Anderen in der Andersartigkeit anzunehmen, mit seinemeigenen ethischen, kulturellen, sozialen und religiösen Weg. Es handeltsich um eine Tugend, die die Kraft der Überzeugung mit dem Respektvor dem Anderen verbindet.

Die Toleranz wird heute zur Voraussetzung für unsere Demokratien. Sieist der Grundsatz unserer Demokratien. Sie ist die Garantie für denPluralismus.

Die Toleranz respektiert die Meinung der anderen, wenn immer diese ihreMeinung nicht mit Gewalt durchzusetzen versuchen. Daher gehören Toleranzund Laizität zusammen. Toleranz ist eine Verpflichtung.

Toleranz und Religionen müssen ebenfalls zusammengehen. Die Geschichteder Religionen lädt uns zu einer ernsthaften Gewissenserforschung ein.So sollte uns das Fehlen des Begriffes "Toleranz" im Erlaßvon Nantes zu denken geben. Der Glaube kann nicht aufgezwungen werden. KeineReligion darf sich gewaltsam durchzusetzen versuchen, um die anderen auszumerzen.Das Evangelium ist ein Weg der Freiheit, der zum Respekt der anderen einlädt.Alle Menschen sind aufgerufen, sich die Fähigkeit der Toleranz zu eigenzu machen.



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Jesus eröffnet den Sinn des Lebens




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Wenn uns ein Gut fehlt, dann haben wir häufigden Eindruck, daß uns sein Besitz endlich das Glück bescherenwürde. Tatsächlich zeigt uns das Fehlen bestimmter grundlegenderDinge im Leben, daß wir keinen Platz in dieser Welt gefunden haben.Wir fühlen uns "verloren", "richtungslos". UnserLeben hat keinen Sinn.

Aber selbst wenn wir alles besitzen, was es gibt, kann einen das gleicheGefühl befallen. Wozu all dieser Besitz? Wer sind wir? Die Unruhe hatdann lediglich eine andere Ebene erreicht. Was wir bräuchten, ist einendgültiges Wort, das uns die Sicherheit geben könnte: "duwirst geliebt, unabhängig von dem, was du hast, was du schaffst, einfachbedingungslos, deinetwegen".

Die Bibel übersetzt diese Sehnsucht: eine herumirrende Gruppe, verloren,sucht ein Land, wo sie endlich "Heimat" finden kann. Als sie diesesendlich erobert, glaubt sie, daß eine geeignete politische Macht ihrden Frieden sichern wird, den sie nicht finden kann.; aber die Geschichteoffenbart ihr ihren Trugschluss. Die Religion? Vergeblich erbaut man sicheinen Tempel, wenn die Rituale leer sind. Das Gesetz? Es wird zur erdrückendenmoralischen Ordnung, sobald es nicht mehr dem Herzen entspringt. Die menschlicheLiebe? Ach, sie ist so selten und so zerbrechlich! Man versteht den Verzweiflungsschreides Weisen aus dem Buch der Prediger: "Es ist alles nur Eitelkeit undwird vom Winde verweht".

Die christliche Spiritualität hat in diesem verzweifelten Bekenntnisdie erste Stufe des wahren Lebens erkannt: wir müssen unserer Illusionengewahr werden. Der Sinn kann nicht von außen kommen, sondern nur auseinem tiefen Wandel unserer inneren Richtung.

Jesus behauptet: "Wer dürstet, der komme zu mir und trinke";und "Ich bin das wahre Leben". Für ihn ist "das ReichGottes" ganz nahe; "kehrt um, und glaubt an die frohe Botschaft".Diese ist eine "Offenbarung", die den Weisen und Mächtigenentgeht, die aber den "Armen im Geiste" zugänglich ist, denen,die dürsten nach dem einzig Wesentlichen: der Gewißheit, "vomVater geliebt zu " werden".

Da er in dieser Gewißheit lebte, hat Jesus in Fülle leben können,aber er hat sich auch der Leere stellen können, der Ablehnung durchdie Welt und dem Tod. Er lädt uns ein zu dieser Entdeckung, die einzige,die es uns ermöglicht, "eine Richtung zu finden", "einenSinn"; geheimnisvoller Lichtstrahl, wird uns diese Gewißheitbefähigen, uns selbst zu lieben, weil wir bedingslos geliebt werden;durch den Tod unserer Illusionen hindurch bedeutet uns diese Gewißheitauch die Öffnung zum Anderen und die Erkenntnis des wahren AntlitzesGottes.

Kann die Krise unserer Welt zu dieser Entdeckung des Wesentlichen führen,indem sie es ermöglicht, die Frage nach dem Sinn auf der richtigenEbene zu stellen? Falls ja, dann werden wir in Wahrheit leben. Und allesandere wird uns dazugegeben werden.


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