Der elektronische Katechismus: Juli 2001

  Eine neue Etappe 
  In der Bibel gelesen:  Meer und Bibel 

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Eine neue Etappe

Seit drei Jahren schon arbeitet ein Team an einem "Katechismus auf andere Art". Es ging von Anfang an darum, über Fragen nachzudenken, die direkt unser Leben betreffen, die Frage nach dem Sinn zu stellen.

Zu Beginn stand die Absicht im Vordergrund, in unseren gegenwärtigen Situationen sozusagen ein Echo auf Jesu Worte vernehmen zu lassen. Hatte Jesus nicht bei allen, die sich an ihn wandten, ein ungeheures Echo ausgelöst?

Wir trafen uns jeden Monat und legten unsere Arbeit den andern der Gruppe zur Beurteilung vor. Durch diesen Austausch und diese Gegenüberstellung entstand eine Verbesserung und Bereicherung. Nach und nach fanden wir unseren Arbeitsrhythmus, und wir können heute sagen, dass uns diese Erfahrung stark geprägt hat.

Viele von euch haben uns gesagt, dass ihnen diese Texte etwas gegeben haben. Wir hatten gehofft, dass es zu einer Interaktivität kommen würde, aber das war selten der Fall.

Heute möchten wir nun einen Schritt weiter gehen und euch eine aktualisierte Lektüre biblischer Texte vorlegen. Wir stellen erfreut fest, dass kleine Gemeinschaften mit Liebe und Geschick den evangelischen Texten neues Leben einhauchen!

Auch Sie sind eingeladen, uns von Ihrer Bibellektüre zu berichten, von Ihren Erfahrungen und Ihrem Glauben.

Jacques Gaillot

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In der Bibel gelesen 
la bible 


Meer und Bibel

"Meer und Bibel", so der Name einer kleinen Gruppe, die sich regelmäßig an Bord eines Bootes trifft, um über die Liturgietexte des Tages nachzudenken. Besonderes Augenmerk richten sie auf die Beziehung, die Jesus zum Meer unterhält.

Nach der Wunderbaren Brotvermehrung zum Beispiel schickt Jesus seine Jünger aufs Meer hinaus (Joh 6,31-47). Er selbst zieht sich zum Gebet zurück, aber die im Sturm allein gelassenen Jünger bekommen Angst und erkennen ihn nicht, als er sich ihnen auf ungewöhnliche Art nähert.

marcher sur l'eau  Diese Erfahrung haben wir auch schon gemacht: Die Angst bewirkt, dass wir nicht mehr klar denken können. Das Vertrauen hingegen (das Selbstvertrauen, das Vertrauen in den andern, das Vertrauen auf Gott) kann bewirken, dass wir viel mehr erreichen können, als wir uns vorgestellt haben - sogar "das Wandeln auf dem Wasser"! 

In anderen Episoden des Evangeliums lesen wir, wie Jesus für sich selber schaut. Er will, dass seine Jünger ein Boot zur Verfügung halten, damit er nicht von der Menge erdrückt wird. Er schläft auf einem Kissen vorne im Boot und wacht auch nicht auf, als ein Sturm aufkommt - ein Zeichen, dass er sehr müde ist und dass er der Mannschaft voll und ganz vertraut.

Sind nicht wir die heutige Mannschaft, auf die er sich verlässt und die das Schiff seiner guten Nachricht durch Wind und Wellen steuern soll? Um dieses Boot auf intelligente und wirksame Art zu steuern, hat die Gruppe an die Aussage von Catherine Chabot gedacht, die ohne Hilfe und ohne Unterbruch im Rahmen des Vendée Globe die Welt in einem Boot umrundet hat. Sie sagt: "mit dem Meer kämpfen und nicht gegen das Meer". Dieser Ausdruck findet sich auch in der Bibel, an der Stelle, wo Jakob mit Gott kämpft (Gen 32,25). Jakob kämpft die ganze Nacht mit Gott, nicht gegen ihn. Die beiden Wörtchen "mit" und "gegen" weisen auf eine besondere Art der Auseinandersetzung hin. Kämpfen mit..., das bedeutet, dass nicht unbedingt Kraft auf Kraft trifft, sondern dass man die Kraft des anderen auszunützen versteht und dass man mit ihr spielt, wie die Surfer dies mit den Wellen tun. Es bedeutet auch Achtung vor dem Gegner und das Wissen, dass man durch seine Niederlage auch einen Partner verlieren würde, der es uns erlaubt, trotz den Widerwärtigkeiten zu existieren und uns zu verwirklichen.

Angesichts des entfesselten Meeres sowie im Angesicht Gottes, den man nicht sehen konnte, ohne zu sterben, geraten die Menschen in Angst. Jesus kommt und besänftigt unsere inneren Stürme. "Warum habt ihr solche Angst? Warum habt ihr kein Vertrauen?"