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- Das Team, das an diesem Katechismus arbeitet, legt Ihnen
jeden Monat zwei Texte vor.
- Damit wir diese verbessern können, sind wir für
jede Anregung dankbar. Wir möchten, dass dieser Katechismus
ein Gemeinschaftswerk ist.
- Zögern Sie nicht, uns andere Themen vorzuschlagen.
Die Erfahrung der Wüste
Die Wüste ist weniger ein Ort, an den man sich hinbegeben
sollte als vielmehr ein innerer Weg, den man einschlagen muss.
Viele Menschen machen die Erfahrung, dass sie in die Wüste
müssen, ohne dass sie dies wollen, ob sie nun Christen sind
oder nicht. Wer hat nicht schon irgendwann mal in seinem Leben
eine solche "Wüstendurchquerung" machen müssen:
Wüste in der Stadt, in der Familie, im Krankenhaus ... die
Entdeckung der Einsamkeit, in der man sich plötzlich befindet.
Eine Einsamkeit, die es einem erlaubt, die Wahrheit über
seine Existenz zu finden.
Die Wüste ist nicht für den dauernden Aufenthalt. Bleibt
man dort, so stirbt man. Seine Wüstendurchquerung machen,
das bedeutet, dass es darum geht, eine schwierige, ja gefährliche
Etappe zurückzulegen. Man verlässt das, was man kennt
und liebt, um an ein anderes Ufer zu gelangen. Jesus wird vom
Geist dazu gedrängt, in die Wüste zu gehen, das heißt:
Er schlägt den Weg der Einsamkeit ein, der ihn bis in sein
tiefstes Innere führen wird. Es ist die Stunde, in der er
sich vor die schwerwiegendsten Entscheidungen seines Lebens gestellt
sieht. Das hebräische Volk wird in die Wüste geführt,
um sich auf das Abenteuer der Eroberung des Gelobten Landes vorzubereiten.
Wer in der Wüste ist, dem fehlen plötzlich die gewohnten
Stützen: die Arbeit, die Gesundheit, die soziale Situation,
ein geliebtes Wesen. Auf einmal steht man allein da. Nichts gibt
einem mehr Halt. Unsere Sicherheiten verschwinden, eine nach
der andern, Sicherheiten, die es uns erlaubten, aufrecht zu stehen.
In dieser unvorhergesehenen Lage, in die man unversehens gerät,
möchte man am liebsten zurück - aber das ist unmöglich.
Wir sind dazu aufgerufen, die Weichen anders zu stellen, andere
Kämpfe zu führen, kurz: unser Leben neu zu gestalten.
Die Gläubigen geraten in die Versuchung, ohne Gott damit
fertig zu werden. Wieso sollte man nicht ohne Ihn leben können,
ohne Ihn glücklich sein? Man hatte ja auf Ihn vertraut und
jetzt, im Unglück, schweigt er.
Die Wüste ist nicht nur die Zeit der Prüfung. Sie ist
auch und vor allem ein günstiger Augenblick, um zu hören,
wie Gott in unserem Innersten zu uns spricht, und um Zeichen
seiner Gegenwart wahrzunehmen. Eine Zeit der Wiederannäherung,
der wiedergefundenen Jugend. Es ergehen neue Aufrufe an uns,
die unserem Leben einen neuen Sinn geben. Eine Zeit der Bekehrung,
die uns für etwas öffnet, das wir uns gar nicht hatten
vorstellen können.
Die Erfahrung der Wüste bewirkt, dass wir uns selber
nicht entfliehen können. In der Wüste bin ich mit mir
selber konfrontiert. Es wird uns die Gelegenheit geboten, endlich
den Mut zu haben, wir selber zu sein. |