Die aufgeschlagene Bibel:
November 2002 

la bible 

  Sie kommen von der großen Trübsal

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Sie kommen von der großen Trübsal (Offb 7,13-14)

Zu allen Zeiten haben sich die Menschen gefragt, in was für einer Welt sie leben.

pires atrocités  Unaufhörlich sind wir mit den schlimmsten Gräueltaten konfrontiert, erleben aber auch Großzügigkeit und Uneigennützigkeit - wie soll man da verstehen, was wir sind und was für einen Sinn die eigene und die menschliche Geschichte haben? 

Durch die modernen Kommunikationsmittel, von denen das Internet eine herausragende Bedeutung hat, weil es uns praktisch auf der Stelle erlaubt, mit der ganzen Welt in Kontakt zu treten, werden diese Sinnfragen noch dringlicher.

Die Geheime Offenbarung beschreibt die Vision, die Johannes, der Diener Gottes, am Ende der Zeiten hatte. "Eine große Menge von Menschen in weißen Kleidern. Wer sind sie und woher sind sie gekommen? - Sie kommen von der großen Trübsal."

Meint der Apostel Johannes damit die kleinen und großen Prüfungen, die niemandem im Leben erspart bleiben, die Mühsal, die jedes Wesen, das im Wachsen begriffen ist, erleidet? Wird im Leiden der Generationen, die um mehr Gerechtigkeit und Solidarität kämpfen, nicht ein großer Plan sichtbar, der der Geschichte der Menschheit eine Richtung gibt?

Sodass es darum geht, aus einer rohen und ungeformten Erde eine gottähnliche Welt zu machen? In der eine göttliche Seinsweise herrscht: die Glückseligkeiten, die uns Jesus gelehrt und vorgelebt hat.   Au départ d'un univers

Die Errichtung des Reiches Gottes - ist das nicht vielleicht das Ziel und der Sinn der großen Prüfung, der Trübsal, in der wir uns befinden?

Eine außergewöhnliche Vision, die den täglichen Unsicherheiten und Bemühungen ihre wahre Dimension verleiht! Das ist es, was die Apokalypse uns zeigt. Wir sind Nomaden auf dem Weg zum Versprochenen Land, unter dem Wehen des Geistes der Heiligkeit.  un peuple nomade

Denn dieser der Menschheit anvertraute große Plan ist von der ständigen und Leben spendenden Gegenwart Gottes durchwirkt. Sind die beiden unvereinbar, oder ist im Gegenteil eine vollkommene Harmonie möglich zwischen der ständigen Gegenwart Gottes und der totalen Freiheit des Menschen?

mystère de l'amour Es ist das Geheimnis der Liebe, die Verbindung schafft und doch jedem Einzelnen eine eigene Entwicklung ermöglicht, eine mit Verantwortungsbewusstsein gelebte Autonomie. 

Die christliche Tradition hat die Person von Jesus von Nazareth nach und nach als vollständig aus Gott kommend und vollkommen menschlich begriffen. Wird hier nicht, über Jesus hinausgehend, unser aller Leben auf eigenartige Weise beleuchtet?

Was wir auf unserem persönlichen Weg suchen und erfahren, wäre dann auch Bestandteil des unendlich großen Planes, den der Apostel Johannes in seiner apokalyptischen Freske darstellt. Dies ist das große Abenteuer, in dem wir uns befinden und das die Sehnsucht nach dem Absoluten, nach der Unendlichkeit erklärt, die sich selbst in alltäglichen Dingen manifestiert.