Logbuch: Mai 1999 | ||
Marseille: Auf die Straße gestellte Familien Dschibuti: Politische Gefangene |
Philadelphia: Verteidigung für Mumia Abu Jamal
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MARSEILLE: AUF DIE STRASSE GESTELLTE FAMILIEN
Ich nehme mit Professor Schwartzenberg den Zug; der Präsident der Bewegung DAL ("Droit au logement" = Recht auf Wohnung) ist auch dabei. Es ist eine Freude, in ihrer Gesellschaft zu reisen. Es ist in dieser Woche schon das zweite Mal, daß wir nach Marseille fahren. Mitten in der Stadt haben Familien ein leeres Gebäude besetzt. Eines Abends werden sie von den Ordnungskräften brutal verjagt, ohne daß man für sie neue Wohnungen organisiert hätte. Die Familien wissen nicht wohin. Die Marseiller Organisation DAL reicht Klage ein. Vor der bezaubernden Kulisse des alten Hafens findet eine Versammlung
statt. Es herrscht kein Großandrang. Es ist die Zeit der Schulferien,
und dazu noch Karsamstag! Die Familien freuen sich über unsere Anwesenheit.
Sie wollen nicht klein beigeben, sie werden weiterkämpfen. Nachdem
verschiedene Personen das Wort ergriffen haben, defilieren wir bis zum Rathaus
und verlangen, dort empfangen zu werden. Die Leute bleiben stehen und blicken
auf unsere Spruchbänder: "Jeder hat das Recht auf ein Dach über
dem Kopf", "Keine Vertreibung ohne Unterbringung". STRASSBURG: FRIEDENSMARSCH
Die Friedensbewegung, der ich seit mehreren Jahren angehöre, hält vor dem Europapalast ein Treffen ab. Viele junge Deutsche sind mit Spruchbändern da: "Der Krieg: ein Verbrechen gegen die Menschheit", "Stoppt die Luftangriffe", "Nato und Bombardements bringen keine Lösung". Man bietet mir die Gelegenheit, den Medien gegenüber festzustellen, daß die Entscheidung für den Krieg bereits ein Scheitern ist. Nach verschiedenen Reden machen wir uns auf einen langen Marsch durch Frankfurt. Ein Marsch für den Frieden am Ostertag! DSCHIBUTI: POLITISCHE GEFANGENE
PHILADELPHIA: VERTEIDIGUNG FÜR MUMIA ABU JAMAL
SCHWEIGEMARSCH DER SOLIDARITÄT
Bei einer Polizeiaktion in einem volkstümlichen Quartier von Paris ist ein junger Mann ums Leben gekommen. Er hieß Suleyman. Er war 21 Jahre alt. Seine Familie und verschiedene Gruppen des Quartiers sind aktiv geworden: Sie wollen, daß die Wahrheit über Suleymans Tod ans Licht kommt. Der Fall darf nicht einfach zu den Akten gelegt werden! Ich bin beeindruckt von diesem Schweigemarsch. Dieses Schweigen ist so beredt! Welch eine Würde geht von dieser Menschenmenge aus. Junge Leute verteilen das Manifest "Stopp der Gewalt", das in den Vorstädten von Paris nicht unbemerkt bleibt. Die Jungen haben genug vom Rassismus, von der Gewalt, von der Angst. Sie wollen diese Logik des Todes umstürzen. Wer wird dies tun können, wenn nicht sie die Initiative ergreifen? Das gibt einem Hoffnung. | |
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PS: Partenia in Zahlen, Jahr 1998
Gesamtzahl - Homepages während eines Jahres, publziert in sieben Sprachen: 66 430 Geamtzahl von Internetbesuchern bei Partenia: 114 000 Zunahme von Besuchern innerhalb eines Jahres: 22'000 Besucher pro Monat bei Partenia im Internet: 9 500 E-mail an Bischof Jacques Gaillot: 2' 500 E-mail an den Webmaster: 1460 Aktive Forumteilnehmer vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1998: 393 |
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