Aktuelles, Januar/Februar/März/April 1997


Einwanderungsgesetze


Retten wir Mumia Abu Jamal Die Todesstrafe



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Einwanderungsgesetze


Nach den Pasquagesetzen, die durch ihren unheilvollen und unmenschlichenCharakter gekennzeichnet waren, haben wir nun die Debrégesetze. Diegleiche repressive und aggressive Politik, die auf Argwohn vor dem Fremdengründet, wird hier fortgesetzt und noch verschlimmert.

Die Einwanderung sei eine Bedrohung, der Fremde eine Gefahr. Seit 15 Jahrenwagen weder die Linke noch die rechte eine positive und kühne Politikin Sachen Einwanderung. Wegen des rassistischen Klimas. Aus wahltaktischenGründen und aus Angst vor dem Front National. Muß denn wiederholtwerden, daß die Einwanderung nicht das Problem Nummer eins in Frankreichist, daß die Fremden nicht der Sündenbock der Wirtschaftskrisesind, daß sie für unser Land keine Gefahr darstellen?

Die Politik der Verriegelung der Landesgrenzen kehrt der Zukunft den Rückenzu. Sie wird nichts lösen, nur weitere Saint-Bernard verursachen.

Das Debrégesetz gereicht dem Land der Menschenrechte nicht zur Ehre.Das Bild Frankreichs ist im Ausland befleckt. Ich schäme mich fürmein Land.


Jacques Gaillot


Schreiben Sie an Partenia: jgaillot@partenia.org


 

 






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Retten wir Mumia Abu Jamal


Dank einer aussergewöhnlichen internationalen Kampagne wurde Mumiaam 17. August dieses Jahres in Pennsylvania nicht hingerichtet. ZahlreicheOrganisationen hatten ein Wiederaufnahmeverfahren seines Prozesses verlangt,nachdem bekannt geworden war, daß Mumia unter zweifelhaften Umständenvor Gericht kam und später verurteilt wurde.
Seit 15 Jahren ist er der bekannteste Häftling der Welt, der in derTodeszelle sitzt. 23 Stunden vom Tag verbringt er in einer Stahlzelle. Nureine Stunde darf er, in Handschellen gefesselt, in einer anderen Stahlzellespazieren gehen.

Wie kann er in einer so unmenschlichen Umgebung überleben?
Nur weil er den Kampf nie aufgegeben hat und standhaft bleibt.

Mumia ist auch Schriftsteller. In seinem Buch "Direkt in der Todeszelle"hat er es gewagt allen von dieser täglichen Hölle zu berichten.Wenn er zum Beispiel von seiner Frau und seinem Kind Besuch erhält,wird jede physische Berührung verunmöglicht. Der Gefangene kommtin Handschellen und ist von den Besuchern durch eine unzerbrechliche Glasscheibegetrennt ...

An einem Dezemberabend, im Herzen von Paris, haben wir uns versammelt, umMumia zu unterstützen, um so ein Wiederaufnahmeverfahren seines Prozesseszu verlangen. Der eisige Winterwind konnte unsere brennenden Kerzen nichtauslöschen.

Retten wir Mumia Abu Jamal. Ein Damoklesschwert schwebt immer überihm: "Das nächste Datum der Hinrichtung"!


Jacques Gaillot


Schreiben Sie an Partenia: jgaillot@partenia.org



 





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Die Todesstrafe

In den Vereinigten Staaten gibt es eine Hinrichtung pro Woche. In 38von 50 amerikanischen Bundesstaaten ist die Todesstrafe in Kraft. 40 Prozentder Hinrichtungskandidaten sind Schwarze, obwohl diese nur gerade 12 Prozentder gesamten amerikanischen Bevölkerung ausmachen. Aber die Gesellschaftist von Gewalt und Kriminalität so betroffen, daß sie versucht,so weit als möglich die Rechte der Opfer zu verteidigen.

In Frankreich ist die Todesstrafe 1981 abgeschafft worden. Dieses großeEreignis hatte mich sehr gefreut. Von nun an war die Guillotine verbannt.
Die Gesellschaft überschritt eine Schwelle: Sie berief sich nun nichtmehr auf die abschreckende Wirkung der Todesstrafe.

Die Todesstrafe verletzt das fundamentale Recht auf Leben. Die Humanitätwird von jenen verleugnet, die töten. Es ist, als ob wir unsere eigeneMenschlichkeit erniedrigen und die Ehrfurcht vor dem Leben verbieten würden.Wenn man Rache und Bestrafung fordert, ist das, als schließe man sichselbst in die Spirale der Gewalt ein. Es ist ein Rückschritt im Kampffür die Rechte von Mann und Frau.

Ich bin gegen die Todesstrafe!
Ein Nachfolger Christi ist immer verpflichtet dem Leben eine Chance zu geben.Er muß neue Wege öffnen und an die Würde des Mannes undder Frau glauben.

Ein Mensch ist immer größer als sein Verbrechen!


Jacques Gaillot


Schreiben Sie an Partenia: jgaillot@partenia.org


 

 





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Agenda von Jacques Gaillot von April 1997

  • 2. April:
    Gespräche mit der FNAC von Créteil

  • 3.-11. April:
    Exerzitien bei den Priestern der Bruderschaft Foucauld von Taybeh, Israel

  • 11.-17. April:
    Besuch bei den Palästinensern

  • 19.-20 April:
    Vortrag in Brüssel

  • 23. April:
    Zu Gast bei der FNAC von Pau

  • 27. April:
    Begegnung mit der Gemeinschaft von Emmaüs in Mans, Belgien

  • 29. April:
    Begegnung und Dialog mit der Jugend in Mainz und Heidelberg

  • 30. April:
    Gemeinsames Gespräch mit Eugen Drewermann in Darmstadt

 

 





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PS: Partenia in Zahlen

Gesamtzahl von Files auf der Homepage: 115

Anzahl von Anfragen innerhalb eines Jahres,
zusammenfassend in Seiten dargestellt: 205'000

Anzahl Besucher auf der Partenia Homepage: ca. 70'000 pro Jahr

Monatlicher Durchschnitt: ca 5000 Besucher

Anzahl E-Mailsendungen an Jacques Gaillot
innerhalb eines Jahres: 3237

Andere Organisationen die einen LINK, zu Partenia anbieten: ca. 300


 

 









 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

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Sonnenaufgang in der Wüste
Ich wähle die Freiheit

Jacques Gaillot

Original: Je prends la liberté

Als Jacques Gaillot noch Bischof von Evreux war, beschäftigte er die Kirche Frankreichs. Seit er am Freitag, den 13. Januar 1995, als Bischof von Evreux abgesetzt und an den Wüstenort Partenia strafversetzt wurde, beschäftigt er die Weltkirche. Aber nicht nur die Kirche: Auch jene Menschen, die schon lange nicht mehr entlang den kirchlichen Vorgaben leben, orientieren sich an ihm und hungern nach seinen Worten und seinen zeichenhaften Aktionen.

Der Journalist Jean-Claude Raspiengeas hat sich mit Jacques Gaillot zusammengesetzt, um diesem Menschen auf die Spur zu kommen. Die im Buch Je prends la liberté gesammelten Gespräche vermitteln eine packende Persönlichkeit: packend in ihrer selbstverständlichen Liebe, packend in ihrer klaren Sicht der Zusammenhänge, packend in den ungeduldigen Forderungen an die Kirche.

Wie in keinem der anderen Bücher geht Jacques Gaillot auf seine eigene Person ein: Er erzählt von seiner Kindheit und Jugend in Saint-Dizier, von den Träumen und Zweifeln, die ihn als jungen Mann heimgesucht haben, von der Ausbildung im Seminar, von den Einsätzen im Algerienkrieg, von den verschiedenen kirchlichen Aufgaben, die ihm vor dem Einsatz als Bischof von Evreux anvertraut waren, von der Einsamkeit und der Fülle der Begegnungen eines Bischofs.

Es wird für die LeserInnen des Buches deutlich, daß Jacques Gaillots Engagement eine ganz persönliche Biographie besitzt. Da ist ein Mensch vorbereitet worden oder wie er selber es gern ausdrückt: da ist ein Mensch geschützt worden, damit er später anderen zum Schutz werden kann. Zugleich macht der biographische Hintergrund aber auch klar: Da hat ein Mensch einen inneren Auftrag erhalten, der sich weder durch die familiären Zusammenhänge noch durch die kirchliche Prägung erklären läßt. In Jacques Gaillot ist der Kirche eine prophetische Existenz geschenkt worden, mit der sie sich wie immer bei Propheten nur schwer zurechtfinden kann.

Als Prophet tritt Jacques Gaillot auf, wenn es um die Randfiguren der Kirche geht. Er möchte sie in die Mitte stellen. Denn am Umgang mit ihnen entscheidet sich die Echtheit der Kirche. Zu den Randfiguren gehören nach ihm: die Armen, die Obdachlosen, die Flüchtlinge, die Homosexuellen, die verheirateten Priester, die Geschiedenen, die wieder geheiratet haben.

Die kirchliche Ordnung verweist sie an den Rand oder demütigt sie zu Empfängern des kirchlichen Mitleids. Jacques Gaillot stellt sie in die Mitte und engagiert sich für ihr Selbstbewußtsein. Als Prophet spricht Jacques Gaillot zudem, wenn er die vorschnellen Absicherungen der Kirche kritisiert, seien es die Absicherungen politischer Art mit den bestehenden Machtgefügen, seien es die Absicherungen kirchenpolitischer Art mit Konzepten, die der Kirche keine echte Erneuerung zumuten, sondern lediglich Rückzugsgefechte im Dienste veralteter Vorstellungen.

Sonnenaufgang in der Wüste Ich wähle die Freiheit erlaubt eine vielseitige Lektüre. Das Buch eignet sich für LeserInnen, die über Jacques Gaillot persönlich mehr erfahren möchten. Die Lebensstationen werden deutlich, aber auch der Mensch mit seinem Charakter. Auf sehr lebendige Art vermittelt das Buch dank seiner Gesprächsform den ungezwungenen Charme, den Witz, das spontane Ringen und die kritische Klarheit von Jacques Gaillots Denken und Sprechen.
LeserInnen, die an der gegenwärtigen Entwicklung und Nicht-Entwicklung der Kirche interessiert sind. Anhand vieler konkreter Beispiele und Situationen schildert Jacques Gaillot selber, was an der Kirche veraltet ist und wie allenfalls die Kirche der Zukunft ausschauen kann. Trotz der vielen beängstigenden Probleme in und rund um die Kirche wird in der Person Jacques Gaillot selber jene Kraft spürbar, die auch mit der Kirche eine Zukunft gestalten kann.
LeserInnen, die persönlich auf einer religiösen Suche sind. Das Engagement Jacques Gaillots in der Kirche, aber auch seine Freiheit, sich durch verhärtete Normen der Kirchenordnung und durch Strafmaßnahmen nicht imponieren zu lassen, werden im Laufe der Lektüre zu einem Maßstab für den eigenen Weg zwischen Eigenständigkeit und Anpassung, zwischen Besinnung und Einsatz.

Ich wähle die Freiheit Je prends la liberté ist ein wertvolles Buch, weil hinter ihm ein Mensch mit seiner ganzen Geschichte und seiner ganzen Liebe steht, ein Mensch, der zudem weiß, daß hinter ihm ein Anderer steht, Jesus, mit seiner ganzen Geschichte und seiner ganzen Liebe.

Je prends la liberté erscheint erstmals auf deutsch.
Sonnenaufgang in der Wüste
Sein Weg in Freiheit durch die Wüste wird zu reden geben. Denn was Jacques Gaillot bei den Bischöfen der französischen Kirche oft vermißt, ist die mangelnde demokratische Auseinandersetzung. Gilt dies nicht auch für den Großteil der deutschen, österreichischen und schweizerischen Bischöfe? Nicht umsonst hat Jacques Gaillot seine Wüstendiözese Partenia auch auf diese Länder ausgedehnt.
 
Das Buch ist ab Ende April 1997 in jeder Buchhandlung, oder direkt beim Verlag, Edition K. Haller erhältlich.


 

 







 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

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Knospe, du trägst die Kraft zur Blüte
Begegnung mit dem Evangelium

Jacques Gaillot

Original: Ce que je crois

Im neuesten Buch erzählt Jacques Gaillot von spontanen Begegnungen.Er eröffnet in seinem ihm eigenen Stil seinen Glauben.

Es vergeht kein Tag, ohne daß sich Menschen mit ihren Sorgen, oftauch mit einem Hilfeschrei, aber auch mit ihren Freuden an ihn wenden.

Er bietet uns hier eine Handvoll erlebter Geschichten an. Meditiert ihrenmöglichen Sinn und läßt sie so zu echten Gleichnissen werden.

Freimütig führt er uns in seine Perspektiven eines Glaubenden,der mit den Problemen dieser Welt konfrontiert ist.

Seine Erzählungen sind Beispiele aus allen Lebensbereichen.

Einfache Begegnungen, wie jene:
- mit jungen Maghrebinern in kalter Winternacht
- mit dem Taxichauffeur, der unvermittelt aus seinem Leben zu erzählen beginnt
- mit dem glücklichen Vater eines eben zur Welt gekommenen Töchterleins
 
Sorgen und Schicksalsschläge vertrauen ihm die Menschen an:
- eine Mutter, die bei einem Bombenattentat ihre Tochter verliert
- eine junge Frau will ihre Schwangerschaft abbrechen
- ein aidskranker Homosexueller, der dem Tode nahe ist
- das Drama Alis, des Ausgestoßenen
 
Ereignisse, die die ganze Gesellschaft betreffen und ihre Sicht der Dinge und ihre politischen Vorstellungen in Frage stellen:
- die Flüchtlinge in der Kirche Saint-Bernard
- die Einpferchung von Menschen in unwürdige und billige Sozialbauten und die Zerstörung der Kommunikation, der Palaverbaum ist weg
- das Problem Atombombe und nukleare Bewaffnung
- die Ermordung der Mönche von Tibéhirine
- die freundschaftliche Verbindung zu einem Imam
- die Messe mit Obdachlosen in der Rue du Dragon
- wohin mit der Asche eines Clochards?

 

Der Bischof und aller Aufgabe ist es, nachzudenkenüber eine Kirche, die mehr denn je im Menschen tiefe Wurzeln schlagenmuß, um den Stürmen standzuhalten.

Eine Kirche, die die Freuden und Ängste der Menschen kennt und siemit ihnen teilt.

Quer durch alle Ereignisse hindurch bekennt Jacques Gaillot seinen lebendigenGlauben, öffnet eine Tür zur Hoffnung, spricht von Liebe, nichtvon Belehrung.

Seine Aufgabe als Bischof sieht er vor allem darin, den Verzweifelten undAusgeschlossenen seine Hand in Liebe und Brüderlichkeit entgegenzustrecken.

In diesem vielseitigen Werk vermittelt Jacques Gaillot den LeserInnen aufsehr lebendige Art wahre Zeugnisse von Begegnungen auf allen Ebenen. DerBischof von Partenia ist immer mit seinem Volk unterwegs.

Offen und wahrhaftig ermutigt er all jene, die die Knospe in sich tragen,diese zur Blüte zu bringen.

Das Buch ist ab Ende April 1997 in jeder Buchhandlung, oder direkt beimVerlag,
Edition K. Haller erhältlich.