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"Ein Katechismus,
der Freiheit atmet"
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Dieser Titel gefällt unseren deutschen Freunden. Ein
Katechismus, dank dem der Leser Freiheit einatmet. Es ist die
deutsche Übertragung des "Catéchisme au goût
de liberté", der 2003 bei der Edition Ramsay erschienen
ist. |
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- Diese Neuerscheinung verdanken wir Katharina Haller, die
von Zürich aus die Übersetzung, die Promotion und den
Vertrieb organisiert hat. Eine gewaltige Arbeit - wir danken
ihr herzlich dafür!
Ich war nach Erfstadt, unweit von Köln, eingeladen worden;
gefeiert wurde das 25-jährige Bestehen des Pfarrzentrums
und der dreißigste Jahrestag der Priesterweihe des dortigen
Pfarrers. |
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Es war ein sehr schönes Fest, an das sich alle gerne erinnern
werden.
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- Ein einziger Wermutstropfen: Der Kardinal von Köln
untersagte mir, im Pfarrzentrum das Wort an die Versammelten
zu richten. Was die Enttäuschung der Gläubigen und
das Interesse der Journalisten auslöste.
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- Der Bürgermeister von Erfstadt stellte den Organisatoren
sogleich den großen Gemeindesaal zur Verfügung.
Das Publikum war zahlreich, es herrschte eine herzliche Atmosphäre.
Aus Respekt vor dem Kardinal erklärte ich gleich zu Beginn,
ich würde keinen Vortrag halten, aber gerne Fragen beantworten.
Eine wertvolle Begegnung.
"Ein Katechismus, der Freiheit atmet" hatte Erfolg!
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Kirche Saint-Bernard: Acht
Jahre danach
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Am 23. August 1996 drangen morgens um 07.56 Uhr CRS-Leute
(Compagnies Républicaines de Sécurité, eine
Spezialeinheit der Polizei) in die Kirche St-Bernard ein, nachdem
sie die Türen eingeschlagen hatten. Ein Foto im Postkartenformat
erinnert an dieses Ereignis. |
Unvergessliche Szenen. Die Familien der vertriebenen Sans-papiers
werden sie zeitlebens in Erinnerung behalten.
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- Acht Jahre danach findet auf dem Platz vor der Kirche
wie jedes Jahr zum Gedächtnis an diesen tragischen Vorfall
eine Zusammenkunft statt. Wie immer ist dafür gesorgt worden,
dass die Türen verschlossen bleiben. Und im Umkreis der
Kirche sind wie immer die C.R.S. in Stellung gegangen.
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- Die Leute sind im Urlaub, deshalb ist der Aufmarsch nicht
so groß. Etwa 1500 Personen setzen sich beim Place de la
République in Bewegung in Richtung Eglise St-Bernard.
Die Aktion ist von den Sans-papiers selbst organisiert worden.
Die Slogans sind von anderen Demonstrationen her bekannt. Wichtig
ist, dass man zusammen ist und weiterkämpft.
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Ungefähr zwei Stunden braucht der Demonstrationszug bis
zur Kirche. Dort soll ich das Wort ergreifen. |
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- "Wir haben einen würdevollen Marsch hinter uns.
Es ist eine rebellische Würde, die unseren Widerstand zum
Ausdruck bringt.
8 Jahre nach der Vertreibung aus der Kirche St-Bernard sind wir
immer noch hier.
Die CRS haben die Kirchentüren zertrümmert, aber sie
haben es nicht geschafft, unsere Entschlossenheit zu brechen.
Sie haben die Sans-papiers aus der Kirche geworfen, aber sie
haben es nicht verhindern können, dass deren Papiere in
Ordnung gebracht wurden. Alle oder fast alle haben ihre Papiere
erhalten.
Sie mussten einen langen Kampf führen und zahlreiche Prüfungen
durchmachen. Aber ihre Solidarität blieb unerschütterlich.
Sie bekamen schließlich Recht.
Die Situation ist heute noch schwer, aber sie ist nicht ausweglos.
Wenn man zusammen kämpft, gewinnt man oft."
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Carnets de voyages - Reiseerlebnisse
Das ist der Titel des Films von Walter Salles über
Ernesto Guevara, der vor kurzem in die Kinos gekommen ist. Er
hat mir sehr gut gefallen.
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Der Medizinstudent Ernesto ist noch nicht "der Che".
Mit 23 Jahren unternimmt er mit einem Freund eine Reise durch
Lateinamerika. Hungrig nach Entdeckungen, ohne Geld und unter
Asthmaanfällen leidend. |
Die Reise wird für ihn zur Initiation, die zur Verwandlung
und zur Selbsterkenntnis führt. "Ich bin nicht mehr
ich", sagt er bei seiner Rückkehr nach Buenos Aires.
Er sieht die Welt mit anderen Augen. Wir auch, nach dem Film!
Die Begegnung mit den Indios, die man ihrer Kultur beraubt
hat, mit den Bauern, die von ihrem Stück Land vertrieben
worden sind, mit den unterdrückten Arbeitern, mit den Leprakranken,
die man sich vom Leibe hält, erschüttert und empört
ihn.
Die Ungerechtigkeit, die er mit eigenen Augen sieht, ist für
ihn unerträglich. Das Wenige, was er hat, verschenkt er.
Sein Zorn führt ihn schließlich dazu, dass er zu den
Waffen greift.
Ernesto Guevara zögert nicht, sich auf die Seite der Leidenden
zu stellen. Er behandelt die Leprakranken wie normale Menschen.
Mit den Unterdrückten, wo sie auch sein mögen, ist
er solidarisch.
Diese Reise ist eine Vorbereitung auf sein Schicksal. Ernesto
"Che" Guevara wird zur Legende.
Überall auf der Welt kennt man sein Gesicht, das Porträt
mit der Mütze und dem Stern.
Che Guevara ist zu einer Ikone geworden. |
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Hungerstreik der palästinensischen
Gefangenen
Ungefähr 4000 Häftlinge in israelischen Gefängnissen
sind am 15. August in den Hungerstreik getreten. Um gegen die
schlechte Behandlung zu protestieren, gegen die Isolation, die
Entfernung, die erschwerte Kommunikation mit Freunden und Verwandten,
die demütigenden Durchsuchungen, die fehlende medizinische
Versorgung...
Der Hungerstreik ist der letzte Ausweg, wenn ein Gefangener alles
andere vergebens versucht hat.
In Paris (Fontaine des Innocents) findet eine Unterstützungszusammenkunft
statt. Wir sind nicht gerade zahlreich, die Zahl der palästinensischen
Gefangenen ist viel größer! Die Medien sind überhaupt
nicht vertreten - die Aktualität ist eben woanders!
Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass diese Häftlinge
vielleicht erfahren, dass in Paris ein paar hundert Personen
sich mit ihrer Aktion solidarisch erklärt haben!
Und dass der israelische Botschafter in Paris von unserer Versammlung
erfährt!
Auf jeden Fall ist mein Platz hier.
Ich erinnere mich an etwas, was mir einmal Théodore Monod
gesagt hat. Es war während einer Demonstration an einem
6. August, dem Jahrestag des Atombombenabwurfs über Hiroshima.
Wir standen vor der Kommandozentrale der Nuklearstreitkräfte.
"Das Wenige, was man tun kann, muss man tun." Und dann
fügte er noch hinzu: "Aber ohne Illusionen!" |