Logbuch: Oktober 2002 

  Nein zur Abschiebung  Das Fest der Menschlichkeit 
  In den Niederlanden  Ein neues Buch 
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  Geschichte von Partenia und Biographie von Bischof Jacques Gaillot
 
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Nein zur Abschiebung

Paolo Persichetti  Im gedrängt vollen Saal der Liga der Menschenrechte wurde eine wichtige Pressekonferenz abgehalten. Das Thema: die kürzlich erfolgte Abschiebung von Paolo Persichetti nach Italien. 

Paolo war 1991 nach Frankreich gekommen und erwies sich als brillanter Student, dem bald auch ein Stipendium zugesprochen wurde. Als allseits beliebter Wissenschafter und Dozent lebte er wie jeder andere Bürger auch, ohne sich zu verstecken. Präsident Mitterrand und seine Premierminister hatten klar und deutlich entschieden: Frankreich weist keine Flüchtlinge aus, die mit ihrer gewalttätigen Vergangenheit gebrochen haben.

Durch Paolos Auslieferung verliert Frankreich seine Ehre. Es ist ein Wortbruch.  terre d'asile

Auch Paolo wird entehrt. Man zerstört seine Karriere. Sein Leben wird schlagartig verändert.

Die italienischen Flüchtlinge im Saal fürchten, dass es sie auch bald treffen wird. "Frankreich bedient sich unser", sagen sie, "um zu zeigen, dass es den Terrorismus bekämpft."
Wir, eine große Gruppe angeführt von Anwälten und Universitätsprofessoren, verteidigen Paolo gegen die Ungerechtigkeit, die ihm widerfährt.

     

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Das Fest der Menschlichkeit

Wie jedes Jahr nehme ich gern an diesen von den Kommunisten organisierten Tagen teil, an denen Leute aus allen Regionen Frankreichs zusammenkommen. Ein wahres Bad in der Menge. Ich treffe auf José Bové, Ordensschwestern (die Kleinen Schwestern des Evangeliums), Mitglieder der Christlichen Arbeiterjugend und andere Leute, die ich nicht wiedererkenne.  fête de l'Humanité

In den Ausstellungen und Debatten kommt vor allem auch die Sache der Palästinenser zur Sprache wie auch die Situation der Sans-papiers, was ich zu schätzen weiß.

Während der Diskussion über die Sans-papiers betone ich vor einer zahlreichen Zuhörerschaft, dass es wichtig ist, ihre Aktionen auf europäischer Ebene zu koordinieren und ihren Kampf in die sozialen Auseinandersetzungen zu integrieren.

Dabei sollen die Grundrechte eingehalten werden und die Achtung vor der Person soll im Vordergrund sein, nicht das Sicherheitsdenken, Strafe und Repression. Deshalb wollen wir, die verschiedenen Vereinigungen, nicht mehr beim Innenminister vorsprechen, sondern bei den Ministern, die für die sozialen Probleme, die Arbeit und die Solidarität zuständig sind.

émigration  Einmal mehr kommen die Gründe der Emigration zur Sprache. Die Sans-papiers sind Frauen und Männer, die vor allem aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen waren auszuwandern. Sie kommen aus Ländern, die von den Kolonisatoren und den Multinationalen geplündert wurden. Was in einem Slogan der Sans-papiers in Deutschland sehr gut zusammengefasst ist: "Wir sind wegen euch hier". 

   

 

     
   

In den Niederlanden

foi profonde  Ich durfte an den Einkehrtagen von etwa zehn jungen Spiritanern als Begleiter mitwirken. Die meisten von ihnen bereiten sich auf ihre Gelübde vor und auf den Empfang der Diakonatsweihe. Sie stammen aus Angola, Australien, Nigeria, Portugal, Irland, Polen, Martinique, Frankreich. Ihre Lebensfreude ist ansteckend und ihr tiefer Glaube beeindruckend. Am Tisch zeigen sie, dass sie über einen gesegneten Appetit verfügen. 

Für diese jungen Leute ist Mission kein leeres Wort. Sie wurden gerufen, um ausgesandt zu werden. Ihre Erfahrung ist diejenige der Jünger im Evangelium, die mutig aufbrechen. Sie wissen noch nicht, in welches Land sie eines Tages geschickt werden. Das ist für sie auch zweitrangig.

aventure de l'Evangile  Wichtig ist für sie, dass sie zu den Armen gesandt werden. Sie werden zu Dem aufbrechen, der auf sie wartet. - Auch sie werden hinausfahren, hinein ins Abenteuer des Evangeliums. 

   

 

     
   

Machtlos, aber frei  Ein neues Buch 

Das Signieren ist ein unvermeidlicher Ritus, dem ich mich gern unterzog. Es fand in Zürich statt. Als ich Monat für Monat für die Partenia-Homepage meine Carnets de route, meine Fahrtenbücher, schrieb, ahnte ich nicht, dass daraus eines Tages ein Buch entstehe würde - direkt in deutscher Sprache!

Ich signierte zahlreiche Exemplare, unterließ es auch nicht, ein paar Wörter auf Deutsch dazuzuschreiben. Ein Gebot der Höflichkeit! 

signature 

Ein Buch machen hat etwas Abenteuerliches an sich. Ich konnte mir gut vorstellen, welch große Arbeit die Herausgeberin Katharina Haller und ihr Team geleistet hatten. Aber das Erscheinen eines Buches ist nur eine Etappe, allerdings eine wichtige. Es muss dafür auch Werbung gemacht werden, Woche für Woche, im Kontakt mit den Medien, und der Vertrieb muss auch organisiert sein. Ein großes Dankeschön an Katharina und an ihr Team, dass sie dieses Projekt, das ihnen am Herzen lag, in die Tat umgesetzt haben, in der geheimen Hoffnung, dass dieses Buch den alltäglichen Dingen unseres Lebens Gewicht geben, Wert verleihen möge.

Mehr Informationen siehe Homepage EKH, ab sofort im Buchhandel erhältlich