Logbuch: August 2002 

  Der Mut einer Frau  Das Zeugnis junger Afrikaner 
  Partenia-Treffen in Zürich 
  Geschichte von Partenia und Biographie von Bischof Jacques Gaillot
  Archiv  Neues Buch von Bischof Gaillot
 

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Der Mut einer Frau

Die französische Sektion von Amnesty International und das internationale Hilfskomitee für Hamma Hammani und seine Gefährten haben eine Unterstützungsveranstaltung organisiert zugunsten von Radhia Nasraoui, die am Mittwoch, 26 Juni in Tunis in den Hungerstreik getreten ist, um die Freilassung ihres Mannes zu erwirken, der seit dem 2. Februar einzig und allein wegen seiner politischen Ansichten und Aktivitäten in Haft ist.

Radhia Nasraoui et Hamma Hammani  Radhia ist eine bekannte Anwältin und eine bemerkenswerte Aktivistin; ich bewundere sie sehr.  

Als ich neulich nach Tunis reiste, wartete sie am Flughafen, und als sich vor dem Gefängnis, in dem ihr Mann sitzt, die Polizei für mich interessierte, geriet sie, um mich zu verteidigen, in eine solche Wut, dass die Polizisten nicht mehr wussten, was sie tun sollten.

Radhias Hungerstreik hat seine Gründe. Ihr Mann Hamma hat nichts von all dem erhalten, was ihm versprochen worden war, er bekommt weder Zeitungen noch Bücher; wenn ihn seine Töchter besuchen, ist er durch doppelte Gitter von ihnen getrennt und es sind mehrere Wächter anwesend. Sie selbst kann ihn -als Anwältin - nicht besuchen.

Auf sie und ihre Töchter wird unaufhörlich Druck ausgeübt, die meisten Telefonleitungen der tunesischen Aktivisten sind tot, zahlreiche Telefonapparate in Frankreich sind von Tunesien aus nicht erreichbar.

Bei der von Amnesty International organisierten Begegnung war Radhias Tochter anwesend.  Radhia et sa fille

In einer sehr emotionalen Rede schilderte sie ihr schwieriges Leben, die Einschüchterungsversuche und Entführungsdrohungen. Sie erklärte, ihre Mutter hätte keine andere Waffe mehr gehabt als den Hungerstreik, in Tunesien könnte sie nicht auf andere Art Widerstand leisten.

Ich erinnerte an die Worte, die Hamma am 2. Februar 2002 kurz vor seinem Prozess und seiner Einkerkerung ausgesprochen hatte: "Wir wissen, was uns erwartet. Auch im Gefängnis werden wir weiterkämpfen. Nichts macht uns Angst, weder der ungerechte Prozess noch das Gefängnis, weder Folter noch schlechte Behandlung." Erstaunliche Worte! Sie beweisen, dass Hamma ein freier Mann ist. In Tunesien sind die freien Menschen eingesperrt.

     

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Das Zeugnis junger Afrikaner

Beim Frühstück lerne ich eine Gruppe von Afrikanern kennen, die aus Dublin, Irland kommen, wo sie während eines Jahres eine Ausbildung über Entwicklung absolviert haben. Es sind Ordensleute, Spiritaner, zwischen 25 und 3O Jahre alt. Sie kommen nach Paris, um den Sommer über Französisch zu lernen. Ihre humanistische Haltung, ihre Lebensfreude und Offenheit für andere Kulturen finde ich beeindruckend.

en Tanzanie  Sie stammen aus Kenia, Nigeria, Tansania, Angola, Ghana.  

Es ist für sie nicht einfach, mehrere Jahre lang fern von ihrer Familie und ihrer Heimat zu leben. Sie haben alles verlassen, um Jesus und seiner Botschaft zu folgen. Sie wissen, dass man das Evangelium nicht verkünden kann, ohne sich leidenschaftlich für die Gerechtigkeit für alle einzusetzen. Ihr Weg wird nicht leicht sein.

Sie machen mit der Zeit beachtliche Fortschritte in der französischen Sprache. Aber ich bin auch Zeuge ihres Glaubens an Christus.
Ich denke mit Dankbarkeit Gott gegenüber an all jene, denen in der Zukunft ihre Anwesenheit und ihr Dienst zugute kommen wird.

   

 

     
   

Partenia-Treffen in Zürich

Jedesmal wenn ich erwähne, dass die Partenia-Homepage in Zürich entsteht, löst dies allgemeines Erstaunen aus. Wieso denn Zürich? Weil dort Katharina Haller seit sechs Jahren weder Zeit noch Mühe scheut, um unsere Homepage jeden Monat zu aktualisieren und ins Internet zu stellen.

Gert Rethage et Jacques Gaillot
Nach und nach ist ein ganzes Netz entstanden,
mit den Übersetzerinnen und Übersetzern aus verschiedenen Ländern,  

mit den Moderatorinnen und Moderatoren der Foren, mit den zahlreichen Partenia-Freunden.

Bei der Kommunikation im Internet sind die Distanzen aufgehoben. Alles geschieht sehr schnell und auf einfache Art.

Eine Zusammenkunft in Zürich zu organisieren war hingegen alles andere als einfach!

Partenia en travail Aber es tat gut, andere Beteiligte persönlich kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen.

Das Treffen fand im katholischen "Centrum 66" statt, wo auch der Weihbischof von Zürich zu Hause ist. Er überbrachte uns seine brüderlichen Grüße. Es wurde rege diskutiert, und es machte Freude, von den verschiedenen Aktivitäten in anderen Ländern zu hören. Es sei an dieser Stelle allen gedankt, die viel von ihrer Zeit und ihrem inneren Engagement geben, damit die Frohe Botschaft weitergegeben wird!

Ich möchte auch auf die große Bedeutung der Foren in verschiedenen Sprachen hinweisen, und auf die Tatsache, dass für deren Betreuung ein zuverlässiges Team unabdingbar ist.

Eine gute Nachricht: Im September erscheint ein Buch in deutscher Sprache mit einer Zusammenfassung der Fahrtenbücher, der "Carnets de route": 
Machtlos, aber frei 

Im Vorfeld ist große Arbeit geleistet worden und im Augenblick wird die Veröffentlichung angekündigt und vorbereitet. 

Machtlos, aber frei 

 

Link u. Infos zum neuen Buch 

Gegen Abend versammelten wir uns bei der Feier der Eucharistie um Den, der der Baum des Lebens ist. Damit wir selber dort aufgepfropft werden, damit wir reichlich Frucht tragen.