|
|
Der Mut einer Frau
Die französische Sektion von Amnesty International
und das internationale Hilfskomitee für Hamma Hammani und
seine Gefährten haben eine Unterstützungsveranstaltung
organisiert zugunsten von Radhia Nasraoui, die am Mittwoch, 26
Juni in Tunis in den Hungerstreik getreten ist, um die Freilassung
ihres Mannes zu erwirken, der seit dem 2. Februar einzig und
allein wegen seiner politischen Ansichten und Aktivitäten
in Haft ist.
|
Radhia ist eine bekannte Anwältin und eine bemerkenswerte
Aktivistin; ich bewundere sie sehr. |
Als ich neulich nach Tunis reiste, wartete sie am Flughafen,
und als sich vor dem Gefängnis, in dem ihr Mann sitzt, die
Polizei für mich interessierte, geriet sie, um mich zu verteidigen,
in eine solche Wut, dass die Polizisten nicht mehr wussten, was
sie tun sollten.
Radhias Hungerstreik hat seine Gründe. Ihr Mann Hamma
hat nichts von all dem erhalten, was ihm versprochen worden war,
er bekommt weder Zeitungen noch Bücher; wenn ihn seine Töchter
besuchen, ist er durch doppelte Gitter von ihnen getrennt und
es sind mehrere Wächter anwesend. Sie selbst kann ihn -als
Anwältin - nicht besuchen.
Auf sie und ihre Töchter wird unaufhörlich Druck
ausgeübt, die meisten Telefonleitungen der tunesischen Aktivisten
sind tot, zahlreiche Telefonapparate in Frankreich sind von Tunesien
aus nicht erreichbar.
Bei der von Amnesty International organisierten Begegnung
war Radhias Tochter anwesend. |
|
In einer sehr emotionalen Rede schilderte sie ihr schwieriges
Leben, die Einschüchterungsversuche und Entführungsdrohungen.
Sie erklärte, ihre Mutter hätte keine andere Waffe
mehr gehabt als den Hungerstreik, in Tunesien könnte sie
nicht auf andere Art Widerstand leisten.
Ich erinnerte an die Worte, die Hamma am 2. Februar 2002
kurz vor seinem Prozess und seiner Einkerkerung ausgesprochen
hatte: "Wir wissen, was uns erwartet. Auch im Gefängnis
werden wir weiterkämpfen. Nichts macht uns Angst, weder
der ungerechte Prozess noch das Gefängnis, weder Folter
noch schlechte Behandlung." Erstaunliche Worte! Sie beweisen,
dass Hamma ein freier Mann ist. In Tunesien sind die freien Menschen
eingesperrt. |
|
|
Das Zeugnis junger Afrikaner
Beim Frühstück lerne ich eine Gruppe von Afrikanern
kennen, die aus Dublin, Irland kommen, wo sie während eines
Jahres eine Ausbildung über Entwicklung absolviert haben.
Es sind Ordensleute, Spiritaner, zwischen 25 und 3O Jahre alt.
Sie kommen nach Paris, um den Sommer über Französisch
zu lernen. Ihre humanistische Haltung, ihre Lebensfreude und
Offenheit für andere Kulturen finde ich beeindruckend.
|
Sie stammen aus Kenia, Nigeria, Tansania, Angola, Ghana. |
Es ist für sie nicht einfach, mehrere Jahre lang fern
von ihrer Familie und ihrer Heimat zu leben. Sie haben alles
verlassen, um Jesus und seiner Botschaft zu folgen. Sie wissen,
dass man das Evangelium nicht verkünden kann, ohne sich
leidenschaftlich für die Gerechtigkeit für alle einzusetzen.
Ihr Weg wird nicht leicht sein.
Sie machen mit der Zeit beachtliche Fortschritte in der
französischen Sprache. Aber ich bin auch Zeuge ihres Glaubens
an Christus.
Ich denke mit Dankbarkeit Gott gegenüber an all jene, denen
in der Zukunft ihre Anwesenheit und ihr Dienst zugute kommen
wird. |
|
|
Partenia-Treffen in Zürich
Jedesmal wenn ich erwähne, dass die Partenia-Homepage
in Zürich entsteht, löst dies allgemeines Erstaunen
aus. Wieso denn Zürich? Weil dort Katharina Haller seit
sechs Jahren weder Zeit noch Mühe scheut, um unsere Homepage
jeden Monat zu aktualisieren und ins Internet zu stellen.
|
- Nach und nach ist ein ganzes Netz entstanden,
- mit den Übersetzerinnen und Übersetzern aus
verschiedenen Ländern,
|
mit den Moderatorinnen und Moderatoren der Foren, mit den
zahlreichen Partenia-Freunden.
Bei der Kommunikation im Internet sind die Distanzen aufgehoben.
Alles geschieht sehr schnell und auf einfache Art.
Eine Zusammenkunft in Zürich zu organisieren war hingegen
alles andere als einfach!
|
Aber es tat gut, andere Beteiligte persönlich kennenzulernen,
Erfahrungen auszutauschen. |
Das Treffen fand im katholischen "Centrum 66"
statt, wo auch der Weihbischof von Zürich zu Hause ist.
Er überbrachte uns seine brüderlichen Grüße.
Es wurde rege diskutiert, und es machte Freude, von den verschiedenen
Aktivitäten in anderen Ländern zu hören. Es sei
an dieser Stelle allen gedankt, die viel von ihrer Zeit und ihrem
inneren Engagement geben, damit die Frohe Botschaft weitergegeben
wird!
Ich möchte auch auf die große Bedeutung der
Foren in verschiedenen Sprachen hinweisen, und auf die Tatsache,
dass für deren Betreuung ein zuverlässiges Team unabdingbar
ist.
Eine gute Nachricht: Im
September erscheint ein Buch in deutscher Sprache mit einer Zusammenfassung
der Fahrtenbücher, der "Carnets de route": |
Im Vorfeld ist große Arbeit geleistet worden und
im Augenblick wird die Veröffentlichung angekündigt
und vorbereitet. |
|
|
Link
u. Infos zum neuen Buch |
Gegen Abend versammelten wir uns bei der Feier der Eucharistie
um Den, der der Baum des Lebens ist. Damit wir selber dort aufgepfropft
werden, damit wir reichlich Frucht tragen. |