Logbuch: Juni 2001 

  In Weissrussland  Bob Marley 
  Im "Foyer de la Mie de Pain"  In Quebec 
  Geschichte von Partenia und Biographie von Bischof Jacques Gaillot
  Archiv  Partenia auf CD-Rom 
 
 

PARTENIA

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Internationaler Kongress "Kinder von Tschernobyl" 

In Weissrussland 

Als Gast am internationalen Kongress von Minsk mit dem Thema "Die Kinder von Tschernoboyl" trete ich an der Seite des Metropoliten Filaret, eines Pastors und eines orthodoxen Priesters als Redner auf.

Bei der Konferenz 
Eingeladen nach Minsk, anlässlich des 15. Jahrestages der Katastrophe von Tschernobyl 

Dieser Kongress findet anlässlich des 15. Jahrestages der Katastrophe von Tschernobyl statt; ihre Folgen sind jetzt noch spürbar. Die jungen Leute im Rollstuhl sind da, um uns daran zu erinnern, dass Tschernobyl noch nicht Vergangenheit ist.

Nach den am runden Tisch abgegebenen Stellungnahmen herrscht in der Runde der Zuhörer, die andächtig den Vorträgen gelauscht haben, völliges Schweigen. Sie scheinen zufrieden zu sein, stellen aber keine Fragen. Nur Erlebnisberichte und Informationen.

Gegenüber einem der Verantwortlichen drücke ich meine Überraschung und mein Bedauern aus: "Warum hat es nach den Reden keine Debatte gegeben?" Er antwortet mir: "Hier in Weissrussland haben wir immer noch Angst. Das Polizeiregime ist mächtig. Diskussionen sind bei uns nicht selbstverständlich wie bei euch. Wir hören zu und behalten unsere Frage für uns."

Opfer von Tschernobyl  Jacques Gaillot im Gespräch mit den Opfern von Tschernobyl 

Es ist wahr, dass in diesem Land eine Diktatur herrscht, die ihren Namen nicht nennt. Kann man debattieren, wenn es keine Demokratie gibt?

     

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Bob Marley  Bob Marley  Fahne von Jamaica 

Wenn ich mich im Ausland befinde, berührt es mich immer, wenn ich an den Zimmerwänden Bob Marleys Foto entdecke. Hier zeigt sich die Bedeutung dieses Sängers aus Jamaica, der ein Reggae-Star und ein Idol der Jugend war. Vor 20 Jahren hat ihn eine Krebskrankheit dahingerafft.

Ich habe Bob Marley im Gefängnis von Evreux kennengelernt. Sein Bild hing an den Wänden in den Zellen der Gefangenen. Manche von ihnen trugen ein T-Shirt mit ihrem Idol drauf. Sie spielten mir seine mitreissende Musik ab und gaben mir eine Kassette mit, damit ich mich davon begeistern lassen konnte.

Bob Marley beim Konzert  Ich erinnere mich an die Bewunderung, die sie für Bob Marley hegten: "Er ist ein Messias, ein Friedensprophet. Dank ihm halte ich durch. Er kämpft für uns. Er hat die gleiche Rolle, die für dich Jesus spielt." 

Noch heute ist Bob Marley eine Symbolfigur des gewaltlosen Kampfes für die Befreiung der schwarzen Völker.

   

 

     
   

Im "Foyer de la Mie de Pain" 

Obdachlose im Wartesaal 

Die "Brotkrume" ist von etwa hundert Obdachlosen, darunter auch Papierlose, auf friedliche Art besetzt worden. Zum Glück hat der Direktor nicht die Polizei alarmiert, um sie zu vertreiben.

Ausländer ohne Papiere in Paris  Diese jungen Leute kommen aus Marokko, Tunesien, Sierra Leone, Guinea und Litauen - und vor allem aus Algerien. 

Was verlangen sie? Eine würdige und dauerhafte Unterkunft und eine gerechte Beurteilung ihres Dossiers.

Ich verbringe mit ihnen im grossen Saal des Untergeschosses, in das kein Tageslicht dringt, den ganzen Nachmittag. Ein richtiges Gefängnis. Sie wissen nicht, wo sie sonst hingehen sollten. Nur abends haben sie Zutritt zum Schlafsaal. Mehrere sind vor Erschöpfung auf Bänken liegend eingeschlafen. Im Laufe des Nachmittags bringt ihnen eine Gruppe eine Kleinigkeit zu essen, was sie dankbar annehmen, da sie seit dem frühen Morgen nicht gegessen haben. In diesem allgemeinen Kommen und Gehen sehe ich, wie ein junger Mann seinen Teppich entrollt und in würdiger Haltung sein Gebet beginnt, als wäre er ganz allein. Kaum ist er fertig, wird sein Platz von einem andern eingenommen. Er betet mit dem ganzen Körper, ohne auf den Lärm zu achten. Nicht weit von ihm hängt ein grosses Kruzifix an der Wand.

Für alle diese Moslems ist die religiöse Praxis wichtig. Sie trinken keinen Alkohol und prüfen ihre Nahrung genau. Die Religion gibt ihnen eine Identität und eine Anerkennung, die ihnen die Gesellschaft immer noch verweigert.

Unverzüglich wird ein Unterstützungskomitee gebildet, und vor dem Rathaus von Paris ist eine Versammlung vorgesehen.

   

 

     
   

Fahne von Quebec  In Quebec 

Es war im Hinblick auf das 25-jährige Priesterjubiläum von Robert Jolicoeur, einem bekannten, charismatischen Pfarrer von Sherbrook, Quebec. Seine Freunde drängten mich, am Fest teilzunehmen. Es wäre für Robert ein Geschenk des Himmels, sagten sie.

in Sherbrook 

Jacques Gaillot und Robert Jolicoeur in Sherbrook, April 2001 

Einige gehören der Bewegung "Evangelisation 2000" an. Vor einigen Jahren verspürte ein junger Laie das Bedürfnis, das Evangelium über die neuen Medien zu verkünden, um die Leute erreichen zu können. Dort, wo sie sind, vor allem die Jungen. So entstand "Evangelisation 2000", eine Initiative der Basis, die grosse Hoffnungen weckte, trotz allen Anfangsschwierigkeiten. Es bildete sich ein engagiertes Team von Leuten, für die es ein grosses Anliegen ist, zu kommunizieren und ihren Glauben an Christus im Fernsehen und Radio weiterzugeben.

Während meines kurzen Aufenthalts in Quebec durfte ich Zeuge sein von ihrer Arbeit und ihrer Begeisterung.
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