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Israel ist jetzt OECD-Mitglied (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). 31 Länder haben sich einstimmig für die Aufnahme des jüdischen Staates ausgesprochen. Was ist Ihr Eindruck?  
   
crime de guerre Ich bin empört und zornig. Die am meisten entwickelten Länder der Welt nehmen einen Staat auf, der gemäss Goldstone-Bericht im Gaza-Krieg «Kriegsverbrechen, ja sogar Verbrechen gegen die Menschlichkeit» begangen hat.
 
   
Die OECD belohnt Israel für die Verletzung des internationalen Rechts! Es macht mich traurig, wenn ich sehe, wie mein Land seine nachsichtige Politik gegenüber Israel fortsetzt. Einmal mehr tritt die Ohnmacht der arabischen Welt und der internationalen Gemeinschaft an den Tag.  
   
Premierminister Netanjahu kann sich über diesen diplomatischen und politischen Sieg freuen. Bald wird er nach Paris kommen, wo die OECD ihren Sitz hat, um diese Aufnahme zu feiern. Wir werden dort sein, um ihm einen gebührenden Empfang zu bereiten!  
   
Im Westjordanland breitet sich die «weisse Intifada» aus. Die Palästinenser wollen gewaltlose Demonstrationen mit dem Boykott von israelischen Produkten verbinden. Hat diese Strategie Chancen auf Erfolg?  
   
occupation In den besetzten Gebieten gewinnt die Boykott-Idee immer mehr Anhänger. An den Wänden kann man den Slogan lesen: «Lass die Siedlungen nicht in dein Haus».
 
   
Der palästinensische Ministerpräsident Salam Fayyad hat beschlossen, ein 2005 angenommenes Gesetz umzusetzen, laut dem es verboten ist, in den besetzten Gebieten Waren zu verkaufen, die in den zu den Siedlungen gehörenden Industriebetrieben hergestellt worden sind. Das Dorf Bilin im Westjordanland, 12 km von Ramallah, ist eine Hochburg des gewaltlosen Kampfes mit einem Volkswiderstand, der immer grössere Kreise zieht. Die Palästinenser wissen, dass der bewaffnete Kampf zum Scheitern verurteilt ist. Von den Verhandlungen erwarten sie nichts mehr. Es bleibt ihnen nur noch das Mittel des gewaltlosen Widerstands gegen die israelische Besetzung. Wenn es keine Besetzung gäbe, gäbe es auch keinen Widerstand.  
   
Hat diese Strategie Aussicht auf Erfolg? Es gibt keinen palästinensischen Gandhi. Es ist wahr. Man sagt, Gewaltlosigkeit gehöre nicht zur palästinensischen Kultur. Vielleicht. Aber der Widerstand der Palästinenser gegen die Okkupation ist ein Weg der Gerechtigkeit und des Friedens.  
   
Die auf Facebook lancierten Massen-Trinkereien nehmen zu, haben Erfolg. Tausende von Jugendlichen kommen für das Rauschtrinken zusammen. In Nantes gab es einen Toten, ein junger Mann von 21 Jahren fand dort den Tod. Ist das ein beunruhigendes Phänomen? Soll man die Trinkpartys verbieten?  
   
facebook Der Tod dieses jungen Menschen ist eine Tragödie, die auf diese Massenveranstaltungen einen dunklen Schatten wirft. Es geht nicht darum, sie zu verbieten, sondern das Problem ist die Fähigkeit, zusammen sein zu können, ohne trinken zu müssen. Kann man feiern, ohne berauscht zu sein, ohne schnell und viel zu trinken? Das Trinken erleichtert sicherlich die Begegnung, aber Exzesse können auch tragisch enden.
 
   
Diese grossen spontanen Zusammenkünfte fördern den sozialen Zusammenhalt. Es sind junge Menschen, die sich nicht kennen. Sie haben Spass, zusammen zu sein. Diese «Apéros Géants» sind ein gesellschaftliches Phänomen, das Beachtung verdient.