Aktuelles
 
Die Amerikaner haben das Projekt des nuklearen Schutzschilds aufgegeben. Ist dies als Fortschritt oder als Rückschritt zu werten im Hinblick auf den Abbau der Nuklearwaffen?  
   
Präsident Obamas Entscheidung, das von Georges Bush geförderte Nuklearschild-Vorhaben aufzugeben, ist von Moskau als mutiger Entschluss begrüsst worden. Dieser Entscheid ermöglicht es, den Dialog mit Russland wieder aufzunehmen und auch einen Kompromiss über die Reduktion der Nuklearwaffen ins Auge zu fassen.  
   
contre bouclier antimissile Damit ist noch nicht alles gelöst, denn Präsident Obama hat davon gesprochen, den amerikanischen Schutzschild durch Abwehrraketen zu ersetzen, die imstande sind, Kurz- und Mittelstreckenraketen zu zerstören. Aber die Verhandlungen mit Russland können nun beginnen.
 
   
Der israelisch-palästinensische Friedensprozess scheint in der Sackgasse zu stecken. Die Aufforderung Washingtons, den Siedlungsbau vollständig zu stoppen, wurde nicht befolgt. Muss man von einem Scheitern reden?  
   
Israels Regierung ist daran gewöhnt, nicht auf das zu achten, was man von ihr verlangt. Kein Beschluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen hat in all den Jahren irgendeine Wirkung gezeigt. In Sachen Siedlungsbau ist die israelische Position unverändert. Netanjahu spricht nur von einer «Verlangsamung der Bautätigkeiten».  
   
Heute zählt die israelische Bevölkerung im Westjordanland und in Ostjerusalem fast eine halbe Million. Das bedeutet nichts anderes, als dass es je länger, je schwieriger sein wird, diese Situation in den Griff zu bekommen.
conflit Israel Palestine
 
   
Nebst den Siedlungen gibt es noch zwei andere Themen, denen man nicht aus dem Weg gehen kann: Die Teilung Jerusalems und das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge. Was wird Präsident Obama ausrichten können?  
   
Der Strom der Flüchtlinge aus Afrika, die unter Lebensgefahr das Mittelmeer überqueren, um nach Europa zu gelangen, nimmt nicht ab, und die Welt schaut weg. In diesem Sommer sind so 73 Menschen auf dem Meer ums Leben gekommen. Eine Tragödie, die mehr oder weniger unbemerkt bleibt. Wie kann diese Gleichgültigkeit erklärt werden?  
   
survivre Diese Tragödie geriet schnell in Vergessenheit. Fünf Überlebende konnten, in schlimmem Zustand, die Insel Lampedusa erreichen. Es sind fünf Erythräer, die während etwa zwanzig Tagen im Wasser trieben. Einer von ihnen berichtete: «Wir sind mindestens zehn Schiffen begegnet, und nur eines, ein Fischerboot, hat angehalten, um uns Lebensmittel und Wasser zu geben.»
 
   
Im Kanal von Sizilien herrscht doch reger Schiffsverkehr. Es ist ein Ort, wo die Überwachung intensiv ist. Es ist die Angst, Ärger zu kriegen, das Ruhe-haben-Wollen. Darum wurden diese jungen Menschen ihrem Schicksal überlassen. Es gibt doch ein entsprechendes Menschenrecht, das Recht, aufgenommen zu werden und in jeder Lage Hilfe zu bekommen. Dieses Recht ist unantastbar.